Saarbruecker Zeitung

Kleine Spaziergän­ge statt großem Martins-Umzug

Auch ohne Fest, das wegen Corona ausfallen musste, leuchteten in Heusweiler die bunten Laternen.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann, Martin Rolshausen Alexander Mandersche­id, Markus Saeftel

(dg) Im Regionalve­rband sind die klassische­n St.-Martins-Umzüge abgesagt, allerdings wird mancherort­s eine kleine, Corona-konforme Alternativ­e angeboten. Wie etwa am Mittwochab­end in Heusweiler. Dort hatte die Facebook-Gruppe „Heusweiler Bürger helfen Bürgern“unter dem Motto „Tragt in die Welt nun ein Licht“dazu aufgerufen, die Gemeinde am Martinstag bunt erstrahlen zu lassen. Die Bürger sollten Lichter und Laternen in Türen und Fenster stellen und ab 18 Uhr Spaziergän­ge im Familienkr­eis unternehme­n.

Viele waren diesem Aufruf gefolgt, in allen Ortsteilen waren kleine Gruppen singend mit Fackeln oder selbst gebastelte­n Laternen unterwegs. Alle hielten sich an die Corona-Regeln. Wie Peter, Daniela und die vierjährig­e Frida Schorr. „Wenn wir schon keinen richtigen St.-Martins-Umzug

haben, wollen wir mit Frida wenigstens einen eigenen machen“, sagte Daniela Schorr.

Am evangelisc­hen Pfarrhaus hatten die beiden örtlichen Kirchengem­einden eine große Infotafel aufgestell­t. „Mach’s wie St. Martin – zeige Herz“, war darauf zu lesen, und jeder durfte einen persönlich­en Herzenswun­sch anbringen. Diesem Aufruf folgten der achtjährig­e Patrick und sein sechsjähri­ger Bruder Finn Hirtz. „Gemeinsam schaffen wir das, bleibt gesund“, hatten sie auf ihre Herzchen geschriebe­n.

Auch der Beigeordne­te der Gemeinde Heusweiler, Jörg Schwindlin­g, hatte sich auf den Weg gemacht. „Das ist eine sehr gute und verordnung­skonforme Möglichkei­t, diese Tradition und den Gedanken dahinter trotz Corona nicht zu vergessen. Ich finde es wichtig, dass man nicht einfach alles ausfallen lässt, sondern sich Gedanken über einen Umgang mit der Situation macht“, sagte er.

In der Holzer Rödelbachs­traße hatte Familie Schmermer das ganze Haus geschmückt, alle Fenster beleuchtet, im Garten ein Martinsfeu­er angezündet. Kinder, die vorbei spazierten, bekamen Süßigkeite­n geschenkt. „Es ist in Zeiten von Corona mal ein bisschen was anderes gewesen“, sagte Denny Schmermer. Nicole Bauer-Klöppel verbrachte den Martinsabe­nd mit den Großeltern und den Kindern Luisa (5) und Mats (2) bei einem Laternensp­aziergang durch den Holzer Wald. Dabei ritt Luisa auf ihrem Pony Desy. Dazu gab es Martinsbre­zeln. „Es war ein sehr schöner Martinstag“, bilanziert­e Nicole Bauer-Klöppel.

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FOTO: BENZMÜLLER Der Saarbrücke­r Saarkran
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FOTO: ANDREAS ENGEL St. Martin in Corona-Zeiten: Viviana, Luana und Julie waren in Heusweiler mit den Eltern am Markt unterwegs.
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FOTO: BENZMÜLLER Die neue Infotafel

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