Kleine Spaziergänge statt großem Martins-Umzug
Auch ohne Fest, das wegen Corona ausfallen musste, leuchteten in Heusweiler die bunten Laternen.
(dg) Im Regionalverband sind die klassischen St.-Martins-Umzüge abgesagt, allerdings wird mancherorts eine kleine, Corona-konforme Alternative angeboten. Wie etwa am Mittwochabend in Heusweiler. Dort hatte die Facebook-Gruppe „Heusweiler Bürger helfen Bürgern“unter dem Motto „Tragt in die Welt nun ein Licht“dazu aufgerufen, die Gemeinde am Martinstag bunt erstrahlen zu lassen. Die Bürger sollten Lichter und Laternen in Türen und Fenster stellen und ab 18 Uhr Spaziergänge im Familienkreis unternehmen.
Viele waren diesem Aufruf gefolgt, in allen Ortsteilen waren kleine Gruppen singend mit Fackeln oder selbst gebastelten Laternen unterwegs. Alle hielten sich an die Corona-Regeln. Wie Peter, Daniela und die vierjährige Frida Schorr. „Wenn wir schon keinen richtigen St.-Martins-Umzug
haben, wollen wir mit Frida wenigstens einen eigenen machen“, sagte Daniela Schorr.
Am evangelischen Pfarrhaus hatten die beiden örtlichen Kirchengemeinden eine große Infotafel aufgestellt. „Mach’s wie St. Martin – zeige Herz“, war darauf zu lesen, und jeder durfte einen persönlichen Herzenswunsch anbringen. Diesem Aufruf folgten der achtjährige Patrick und sein sechsjähriger Bruder Finn Hirtz. „Gemeinsam schaffen wir das, bleibt gesund“, hatten sie auf ihre Herzchen geschrieben.
Auch der Beigeordnete der Gemeinde Heusweiler, Jörg Schwindling, hatte sich auf den Weg gemacht. „Das ist eine sehr gute und verordnungskonforme Möglichkeit, diese Tradition und den Gedanken dahinter trotz Corona nicht zu vergessen. Ich finde es wichtig, dass man nicht einfach alles ausfallen lässt, sondern sich Gedanken über einen Umgang mit der Situation macht“, sagte er.
In der Holzer Rödelbachstraße hatte Familie Schmermer das ganze Haus geschmückt, alle Fenster beleuchtet, im Garten ein Martinsfeuer angezündet. Kinder, die vorbei spazierten, bekamen Süßigkeiten geschenkt. „Es ist in Zeiten von Corona mal ein bisschen was anderes gewesen“, sagte Denny Schmermer. Nicole Bauer-Klöppel verbrachte den Martinsabend mit den Großeltern und den Kindern Luisa (5) und Mats (2) bei einem Laternenspaziergang durch den Holzer Wald. Dabei ritt Luisa auf ihrem Pony Desy. Dazu gab es Martinsbrezeln. „Es war ein sehr schöner Martinstag“, bilanzierte Nicole Bauer-Klöppel.