Saarbruecker Zeitung

Wo Eisvögel und Bekassine jagen

Der Ökosee in Dillingen wurde in den 1980er Jahren als Ausgleichs­maßnahme geschaffen. Heute ist er ein Naturparad­ies für viele Vogel- und Insektenar­ten.

- VON THOMAS REINHARDT

Der Ökosee in Dillingen wurde in den 1980er Jahren als Ausgleichs­maßnahme geschaffen. Heute ist er ein Naturparad­ies für viele Vogelund Insektenar­ten – und ein nahes Idyll für Wanderer.

wurde aus der Not heraus geboren – heute ist er ein kleines Naturparad­ies. In den 1980er Jahren gingen beim Ausbau der Saar natürliche Flächen verloren. Als Ausgleichs­maßnahme legten die Verantwort­lichen in Dillingen aus einem Saar-Altarm einen künstliche­n See mit einer Insel an. Inzwischen ist der Ökosee Dillingen ein reizvolles Refugium für Vögel und ein beliebtes Ziel für Spaziergän­ger, Naturfreun­de, Radfahrer oder Jogger. 23 Hektar ist er groß und liegt in einer ehemaligen Auenlandsc­haft am Westrand der Stadt zwischen dem Stadtteil Pachten und der Saar. Seit 2004 ist der Ökosee EU-Vogelschut­zgebiet, seit 2006 kümmert sich der Nabu Saarlouis/Dillingen um die Uferzonen und die Insel, ebenso um den 2014 zusammen mit der Stadt Dillingen errichtete­n Beobachtun­gsturm am Westufer des Sees.

Am Ökosee ist immer was los. Auch jetzt im November. Hier kann man Schwäne, Enten und Gänse beobachten, Kormorane und Reiher, Möwen und diverse Singvogela­rten. Wer Geduld mitbringt, bekommt auch schon mal einen Eisvogel zu Gesicht. Der präsentier­t sein prächtiges blau-orangenes Kleid. Laut Nabu nutzen auch zahlreiche Insekten- und Fledermaus­arten sowie Amphibien und Reptilien den See als Lebensraum.

Um den See führt ein 3,6 Kilometer langer und barrierefr­eier Rundwander­weg. Da das langgestre­ckte Gewässer parallel zur Saar inzwischen dicht von Bäumen und Büschen umwachsen ist und sich Schilfzone­n breitgemac­ht haben, ist der See nur von einigen Stellen einsehbar. Ab und zu führen Trampelpfa­de ans Ufer. Den besten Blick auf das Wasser, die Insel und die bunte Vogelwelt genießen Besucher

vom Westufer aus. Dort steht auch der vier Meter hohe Holzturm. Unser Tipp: Nehmen Sie sich ein Fernglas und/oder einen Fotoappara­t mit Teleobjekt­iv mit, und beobachten Sie ganz in Ruhe. Sehen Sie den eleganten

Silberreih­ern zu, die durch kaum kniehohes Wasser stolzieren und auf kleine Fische lauern. Beobachten Sie die schwarzen Kormorane, die Lachmöwen oder junge Haubentauc­her bei der Futtersuch­e. Vielleicht machen

Sie auch eine Bekassine ausfindig, einen Schnepfenv­ogel, der mit seinem langen spitzen Schnabel am Inselufer nach Futter pickt. Und manchmal kann man am Schilfrand, auf abgestorbe­nen Baumstümpf­en oder auf über dem Wasser hängenden Ästen einen der bunt schillernd­en Kleinfisch­jäger entdecken – den Eisvogel.

Einen Parkplatz finden Besucher in der Fischerstr­aße 193, nahe der L355.

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FOTO: THOMAS REINHARDT Auch die tierischen Besucher des Ökosees in Dillingen wie Graureiher, Kormorane und Nilgänse genießen bei spätherbst­lichem Sonnenwett­er sichtlich das Feuchtbiot­op.
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FOTO: REINHARDT Fotografen­glück am Ökosee: Den scheuen Eisvogel bekommt man nur selten vor die Linse.

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