Österreich will vollen Lockdown bis 6. Dezember
(dpa) Österreich geht am Dienstag zum zweiten Mal in der Corona-Krise für drei Wochen in den sogenannten Lockdown. Die Regierung um Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verkündete die Maßnahmen am Samstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Geschäfte und Schulen müssen dann schließen, das Verlassen des privaten Wohnraums ist nur aus triftigen Gründen wie Grundbedürfnissen, der Arbeit, der Hilfe etwa für Angehörige und zur Erholung im Freien erlaubt. Die Beschränkungen gelten ab Dienstag, 0 Uhr, und bis zum 6. Dezember. Offen bleiben Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken. Schulen stellen auf Fernunterricht um und bieten wie auch Kindergärten Betreuung bei Bedarf. Private Treffen sind auf einzelne engste Angehörige oder Bezugspersonen beschränkt. Das Ziel sei, am 7. Dezember wieder öffnen zu können, sagte Kurz.
Schon seit dem 3. November sind in Österreich die Gastronomie, der Tourismus sowie Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 554,2. Mediziner befürchten einen Zusammenbruch der Intensivversorgung. Am Sonntag kündigte Kurz an, Österreich wolle Corona-Massentests zumindest bei Teilen der Bevölkerung durchführen. Vorbild sei die Slowakei, die einen Großteil ihrer 5,5 Millionen Einwohnern getestet und Zehntausende Corona-Infizierte in Quarantäne geschickt hatte.