Sulzbach will einen Klimamanager anstellen
Die Stadt will sich auf Folgen des Klimawandels vorbereiten – heiße Sommer, Trockenheit und Starkregen.
(red) Die Stadt Sulzbach sieht den Klimaschutz als kommunale Aufgabe mit hoher Priorität. Aus diesem Grund hat sie ein kommunales Klimaschutzkonzept auf den Weg gebracht. Ein Bestandteil ist die Einstellung eines Klimaschutzmanagers – dies wird vom Bund für zwei Jahre zu 100 Prozent gefördert. Diesem „Leitfaden für das kommunale Handeln in den kommenden Jahren“hat der Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung geschlossen zugestimmt. Ziel ist die Klimaneutralität in Sulzbach, spätestes im Jahr 2050. Deshalb sollen bei allen künftigen Entscheidungen, die Auswirkungen auf das Klima berücksichtigt und bei Entscheidungen mit Bezug auf Klima und Umwelt Lösungen bevorzugt werden, die sich nachhaltig positiv darstellen.
„Aktuelle politische Aufgabe ist es, Sulzbach auf die weiteren lokalen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Die heißen Sommer und die damit verbundene Trockenheit sowie vermehrte Starkregenereignisse haben und werden sich für Menschen und Vegetation in unserer Stadt bemerkbar machen. Darauf muss die Stadt reagieren, indem sie in einer Art Masterplan, dem Klimaschutzkonzept, alle derzeit bekannten Auswirkungen und Maßnahmen beschreibt, um ein Gesamtbild zu erhalten“, erläutert Bürgermeister Michael Adam.
Ökologische Stadtentwicklung im privaten wie im öffentlichen Bereich und Bauen unter dem Aspekt der CO2-Einsparung seien wichtige Aspekte, wie auch Hochwasserschutz sowie Natur- und Artenschutz. Hier gebe es in der Stadt schon gute Beispiele, wie die Anlage von Blumenwiesen oder die Renaturierung des Sulzbachs im Bereich des Salinenparks und des Bläubachs im ehemaligen Freibadgelände.
Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sieht der Ausschuss im weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, der in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften angegangen werden soll. Da kommunaler Klimaschutz nur gemeinsam mit den Bürgern möglich ist, sieht das Konzept einerseits Öffentlichkeitsarbeit vor, aber auch die Einbindung der Bevölkerung in Projekte, wie beispielsweise in die Entstehung von Bürgerkraftwerken.
Die Besetzung der Stelle des Klimamanagers ist frühestens zum 1. April 2021 möglich. Es wird die Aufgabe des Klimaschutzmanagers sein, mit Rats- und Bürgerbeteiligung konkrete und realisierbare Projekte zu erarbeiten.
Einen Untersuchungsbereich sieht die Stadt in der Einführung eines Energie-Controllings der städtischen Gebäude, verbunden mit energieeffizienten Maßnahmen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit.
Weitere Aufgaben des Klimaschutzmanagers sind die energetische Verbesserung der städtischen Gebäude und die Entwicklung eines Quartierskonzeptes, die energetische Optimierung von Privathäusern, die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Stadt, die Umwandlung von brachliegenden Grünflächen in insektenfreundliche Domizile, die ökologische und klimafreundliche Aufwertung des städtischen Gartenpreises, die Entwicklung von nachhaltigen Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Senioren sowie die Bereicherung des VHS-Programms mit Themen zur Nachhaltigkeit.