Zweitmeinung statt Schnellschuss
(dpa) Wer Hilfe bei wichtigen Versicherungsfragen braucht, sollte sich nicht nur auf eine Meinung verlassen. Denn die Beratung von Maklerfirmen ist nicht immer gut. Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift „Finanztest“der Stiftung Warentest.
Dafür ließen die Warentester Testkunden insgesamt 32 Mal zur selben Frage beraten: Lohnt der Wechsel in die private Krankenversicherung? Im Test waren vier Maklerfirmen, die alle auch am Verkauf von Versicherungsverträgen verdienen. Nur eine der getesteten Firmen schaffte in puncto Beratungsqualität knapp das Urteil „Gut“. Zwei weitere berieten „befriedigend“, eine nur „ausreichend“. In 21 von 32 Beratungsgesprächen wurde der Wechsel empfohlen. Und das, obwohl aufgrund der persönlichen Situation der Testkunden eigentlich alles für den Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung gesprochen hätte.
In einzelnen Gesprächen wurde die private Krankenversicherung als Modell zum Geldsparen dargestellt. Dass die Testkunden Kinder beziehungsweise einen Kinderwunsch hatten und für den Nachwuchs in der privaten Krankenversicherung eigene Beiträge fällig werden, blieb außen vor. Mitunter vergaßen die Makler in den Beratungen auch, wichtige Fragen zur persönlichen Situation der Kunden zu stellen.
Das Fazit: Wer eine wichtige Frage in Bezug auf Versicherungen beantworten will, sollte sich laut der Tester eine Zweitmeinung einholen. Neben Versicherungsmaklern gibt es Versicherungsberater und Versicherungsvertreter, die bei der Entscheidung helfen können. Anders als Makler und Vertreter erhielten Versicherungsberater keine Provisionen von den Versicherungsgesellschaften. Ihr Honorar werden vom Kunden übernommen.