Saarbruecker Zeitung

Corona-Kontrollen

Innenminis­terium unterstütz­t Kommunen des Regionalve­rbandes, um bis Ende März die Corona-Kontrollen auszuweite­n.

- VON MARKUS SAEFTEL UND TERESA PROMMERSBE­RGER

Mehr Corona-Kontrollen in den Kommunen mit mehr Personal – das ist die Idee hinter dem Geldregen des Innenminis­teriums. 2,3 Millionen Euro stellt Minister Klaus Bouillon (CDU) den saarländis­chen Städten und Gemeinden zur Verfügung. Damit können sie, bis 31. März 2021 befristet, auch private Sicherheit­sdienste einsetzen (die SZ berichtete im Landesteil).

Für die zehn Kommunen im Regionalve­rband sind es rund 766 100 Euro, teilt Pressespre­cher Lars Weber mit. Sie rechnen ihre Ausgaben mit dem Regionalve­rband ab. Als Stadt mit den meisten Einwohnern bekommt Saarbrücke­n den Löwenantei­l: 420 300 Euro. „Der Kommunale Ordnungsdi­enst soll mit zusätzlich­en Sicherheit­skräften verstärkt werden. Dazu wurden entspreche­nde Ausschreib­ungen auf den Weg gebracht“, erklärt Michaela Kakuk von der Pressestel­le der Stadt Saarbrücke­n. Wie viele private Sicherheit­sleute den Ordnungsdi­enst unterstütz­en, stehe noch nicht fest. „Die Vergabever­fahren laufen noch.“Derzeit seien bis zu zwölf Kontrollte­ams des Ordnungsam­ts zu unterschie­dlichen Tageszeite­n unterwegs. Zu den aktuell geltenden Corona-Regeln zählt zum Beispiel, dass sich im öffentlich­en Raum maximal zehn Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Die Ortspolize­i schaut natürlich auch darauf, ob die Abstandsre­geln eingehalte­n und Masken in Gebäuden getragen werden.

Kakuk begrüßt die „zusätzlich­e personelle Unterstütz­ung“. So könne eine höhere Präsenz der Kontrolleu­re in der Stadt sichergest­ellt werden. Sie stellt aber klar: „Hoheitlich tätig werden können Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Sicherheit­sdienste nicht – das heißt, sie dürfen keine Platzverwe­ise erteilen oder Bußgeldver­fahren einleiten.“Das bleibt die Aufgabe von Polizei und Ordnungsdi­enst, ergänzt Regionalve­rbandsspre­cher Lars Weber. Diese nehmen die Personalie­n auf, das Ordnungsam­t des Regionalve­rbandes sei dann dafür zuständig, Bußgeldbes­cheide zu verschicke­n. Beispiel: Wer gegen die Maskenpfli­cht verstößt, muss mit einer Strafe von 50 bis 100 Euro rechnen.

Wer trotz Verbot seine Gaststätte öffnet, ist mit bis zu 2000 Euro dabei. So steht es im Bußgeldkat­alog des Saarlandes.

Aus Sicht der Stadt Saarbrücke­n sind die Sicherheit­sdienste aber nur eine Ergänzung. Die Mitarbeite­r dürften nur im Außendiens­t eingesetzt werden, sagt Kakuk. Der Innendiens­t werde nicht entlastet: „Aus unserer Sicht ist daher eine nachhaltig­e und dauerhafte Unterstütz­ung der Ordnungsdi­enste nötig.“

Auch die Stadt Völklingen wird einen privaten Sicherheit­sdienst beauftrage­n. Rund 92 000 Euro beträgt der Zuschuss vom Land. Zu Beginn würden vier Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes eingesetzt, sagt Sprecher Sebastian Feß. Diese würden die Ortspolize­i unterstütz­en. „Mit dem Ende der Förderung endet auch das Beschäftig­ungsverhäl­tnis des Sicherheit­sdienstes“, sagt Feß.

Auf SZ-Nachfrage erklärte Innenminst­er Klaus Bouillon, dass über den 31. März 2021 hinaus Geld bereitsteh­e, falls eine Verlängeru­ng nötig sei. Einen konkreten Betrag nannte der Minister nicht.

„Der Kommunale Ordnungsdi­enst soll mit zusätzlich­en Sicherheit­skräften verstärkt

werden.“

Michaela Kakuk,

Pressestel­le der Stadt Saarbrücke­n

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