Wo Gräfin Marianne ihre Sommer verbrachte
Der Niederwürzbacher Weiher und seine waldreiche Umgebung im Bliesgau laden zum Wandern, Spazieren und Radfahren ein.
Marianne von der Leyen hat Spuren im Bliesgau hinterlassen. Die deutsche Reichsgräfin (1745-1804) lebte zunächst in Koblenz, 1773 verlegte sie ihren Hof auf das Schloss Blieskastel, das die Von der Leyens ab 1661 errichtet hatten. In ihrer Grafschaft hatte es Marianne besonders der Weiher in Niederwürzbach angetan. Deshalb verlegte sie ihren Sommersitz in diese idyllische Landschaft. Und ließ „ein Sommerschloss sowie kleine Land- und Lustbauten rund um den Weiher errichten“, wie es von der Saarland Tourismus Zentrale heißt.
Vom Schloss sind heute nur noch das Gesindehaus übrig sowie direkt am Weiher das Haus Monplaisir, der sogenannte „Rote Bau“, und der Annahof, das ehemalige Ökonomiegut. Beide Gebäude und auch der Bahnhof liegen direkt an einem breiten, gut ausgebauten Wanderweg, der um den Niederwürzbacher Weiher (oder Würzbachweiher) führt. Der ist rund zwölf Hektar groß und liegt am Ortsrand von Niederwürzbach Richtung Hassel an der Landstraße 111. Das langgezogene Gewässer im heutigen Biosphärenreservat Bliesgau hat nicht nur Marianne von der Leyen Entspannung verschafft, sondern kann auf eine noch viel längere Historie zurückblicken. Die älteste Urkunde, die Weiher und Mühle erwähnt, stammt von 1362. Im Jahre 1564 beschrieb ihn der Renaissancegelehrte Tilemann Stella: „Der new weiher hört gehn Bliscastell, ist lang an einem horrn 1250 schrit und am andern 750 schrit und 80 breit.“
Heute ist der Weiher ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und andere Freizeitsportler. Neben dem Rundwanderweg finden Interessierte in der Umgebung weitere Touren wie verschiedene Wanderpfade und den Radweg „Sieben-Weiher-Tour“, der rund 29 Kilometer lang ist. In der warmen Jahreszeit wird der Weiher als Naherholungsgebiet genutzt. Am
Nordufer des Sees, der vom Würzbach gespeist wird, findet man eine Liegewiese mit Beachvolleyball-Feld und Kinderspielplatz, nebenan ist ein städtischer Campingplatz mit Stellplätzen für Wohnmobile. Normalerweise laden am Weiher verschiedene Gastronomiebetriebe zur Einkehr ein. Bei unserem Besuch bot die Petri-Klause Gerichte zum Abholen an, zum Beispiel Leberknödel, Gefüllte,
Wurstsalat, Schnitzel oder Käsespätzle. Der Annahof (Hotel und Restaurant) verkaufte an einem Stand Waffeln und Getränke zum Mitnehmen. Parken kann man am Bahnhof Würzbach, am Ostende des Sees, Zufahrt über die Dammstraße.