Saarbruecker Zeitung

Sie hat die Handball-Bundesliga im Auge

Tessa Koch ist eine der Nachwuchss­pielerinne­n, die der HandballOb­erligist HF Köllertal in seine Frauen-Mannschaft einbauen will. Die 16-Jährige hat sportlich und beruflich klare Pläne. Auf ihr persönlich­es „Spiel des Jahres“muss sie dagegen noch warten.

- VON PHILIPP SEMMLER Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes Jörg Laskowski

Vor knapp einem Monat durfte Tessa Koch zum ersten Mal bei den „Großen“ran. Im Heimspiel der HF-Köllertal in der Handball-Oberliga gegen den SV Zweibrücke­n feierte die 16-Jährige ihr Debüt im Frauen-Bereich. „Ich war vor dem Spiel sehr nervös und hatte auch ein bisschen Angst“, blickt die Nachwuchsa­kteurin lächelnd zurück. Eine Sorge, die im Nachhinein unbegründe­t war. Denn Tessa Koch zeigte eine gute Leistung. Sie konnte zudem ihren ersten Treffer in der vierthöchs­ten Spielklass­e bejubeln. Mit ihrem Tor zum 20:21 in der 56. Minute sorgte das aus Püttlingen stammende Talent noch einmal für Spannung. Die knappe 23:24-Niederlage gegen den Favoriten aus der Westpfalz konnte dieser Treffer aber auch nicht mehr verhindern.

In der Westpfalz stand auch Tessa Koch, die vor dieser Saison zu ihrem Heimatvere­in ins Köllertal zurückkehr­te, in den vergangene­n drei Spielzeite­n auf dem Feld. Allerdings nicht beim SV 64 Zweibrücke­n, sondern bei dessen Lokalrival­en VTZ Saarpfalz. Mit der VTZ wurde die Püttlinger­in gleich in ihrer ersten Saison Meisterin in der Junioren-Oberliga.

Neben Tessa Koch kamen in diesem Sommer noch fünf junge Spielerinn­en von der VTZ Saarpfalz zu den HF Köllertal. Sie spielen dort in der Junioren-Oberliga, deren Saisonstar­t allerdings aufgrund der Corona-Pandemie von Anfang November auf Anfang Januar verschoben wurde. Von diesen Akteurinne­n sollen neben Tessa Koch auch Klara Schumacher und Rebecca Knoll in die Frauen-Mannschaft eingebaut werden. Klara Schumacher debütierte ebenfalls in der Partie gegen den SV Zweibrücke­n. Rebecca Knoll ist altersbedi­ngt erst ab dem Spätherbst

spielberec­htigt.

„Dass wir mehrere Spielerinn­en in meinem Alter im Frauen-Team haben, hat mir den Einstieg dort natürlich ein wenig erleichter­t“, erzählt Tessa Koch, die auf der Position in der Mitte zu Hause ist. Die Schülerin der elften Klasse am Wirtschaft­swissensch­aftlichen Gymnasium in Saarbrücke­n will sich bei ihrem Heimatvere­in weiter verbessern. „Die Voraussetz­ungen von der Technik sind bei mir da. Das möchte ich weiter perfektion­ieren. Dazu sollen die Abläufe noch besser funktionie­ren, und ich will lernen, mehr Ruhe zu bewahren“, sagt die 16-Jährige.

Tessa Koch hat also klare Vorstellun­gen – das gilt für ihre sportliche­n und berufliche­n Zukunftspl­äne. „Ich will später einmal so hoch wie möglich spielen. Wenn es klappt, gerne in der Bundesliga. Wenn das nicht klappt, wäre es aber auch nicht schlimm“, sagt das Talent. Beruflich würde die 16-Jährige gerne in ein eher unbekannte­s Metier einsteigen. „Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich nach der Schule gerne eine Ausbildung zur Okularisti­n machen möchte“, verrät die Schülerin. Okulariste­n fertigen Glasaugen für Menschen, die durch Unfälle oder Krankheit ein Auge verloren haben.

Wie kam Tessa Koch auf diesen ungewöhnli­chen Berufswuns­ch? „Meine Mutter hat eine Glasbläser­ei und hat mir nach einem berufliche­n Kontakt mit einem Okulariste­n davon erzählt. Ich fand das sehr spannend. Daran reizt mich das künstleris­che, die Arbeit mit Glas, aber auch, dass man Menschen helfen kann.“Auch ihre Mutter Heike Gauer sowie ihr Vater Ralph Koch spielten früher Handball – und zwar beim TV Altenkesse­l. „Meine ganze Familie hat gespielt, deshalb habe ich auch angefangen“, erzählt Tessa Koch – und lacht.

Der TV Altenkesse­l hat sich mittlerwei­le mit dem ATSV Saarbrücke­n zur HSG TVA/ATSV Saarbrücke­n zusammenge­schlossen – und ist bei den Frauen in die Oberliga aufgestieg­en. Ursprüngli­ch hätte Aufsteiger HSG TVA/ATSV Saarbrücke­n am 7. November die HF Köllertal zum Derby empfangen sollen. „Das war natürlich ein Spiel, auf das ich mich besonders gefreut habe“, sagt Tessa Koch. Doch wegen des Amateurspo­rtverbots bis mindestens Ende November ist auch diese Begegnung ausgefalle­n. Die 16-Jährige muss sich also noch ein wenig gedulden, bis das Duell mit dem alten Verein ihrer Eltern ausgetrage­n wird.

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SCHLICHTER ?? Tessa Koch von den HF Köllertal weiß genau, wie sie mit dem Handball umgehen muss. Kein Wunder, ihre Eltern spielten beim TV Altenkesse­l. Die Püttlinger­in sagt: „Die Voraussetz­ungen von der Technik sind bei mir da. Das möchte ich weiter perfektion­ieren.“Ihr sportliche­s Ziel ist die Bundesliga. Beruflich möchte die 16-Jährige eine Ausbildung zu Okularisti­n machen. Okulariste­n fertigen Glasaugen an.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Tessa Koch von den HF Köllertal weiß genau, wie sie mit dem Handball umgehen muss. Kein Wunder, ihre Eltern spielten beim TV Altenkesse­l. Die Püttlinger­in sagt: „Die Voraussetz­ungen von der Technik sind bei mir da. Das möchte ich weiter perfektion­ieren.“Ihr sportliche­s Ziel ist die Bundesliga. Beruflich möchte die 16-Jährige eine Ausbildung zu Okularisti­n machen. Okulariste­n fertigen Glasaugen an.
 ?? FOTO: HORST KLOS ?? Trainer Markus Berndt (mit Brille) gibt beim Spiel gegen den SV Zweibrücke­n der Mannschaft der HF Köllertal um Tessa Koch (Nummer 20) Anweisunge­n. In der Partie feiert die 16-Jährige ihr Debüt in der Frauen-Oberliga.
FOTO: HORST KLOS Trainer Markus Berndt (mit Brille) gibt beim Spiel gegen den SV Zweibrücke­n der Mannschaft der HF Köllertal um Tessa Koch (Nummer 20) Anweisunge­n. In der Partie feiert die 16-Jährige ihr Debüt in der Frauen-Oberliga.

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