FCS beginnt englische Woche gegen Wiesbaden
FCH und SVE hoffen. Theoretisch könnte im Dezember wieder gespielt werden. Es hängt an einer Landesregierung.
Drittliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken empfängt am Samstag Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden. Zum Beginn einer englischen Woche heißt es auch, die Belastungen gut zu steuern.
Ob in der Fußball-Regionalliga Südwest im Dezember wieder der Ball rollt, entscheidet sich am nächsten Mittwoch. „Wir warten ab, was die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten in der kommenden Woche nach ihrem Treffen bekanntgeben. Theoretisch ist es möglich, dass im Dezember wieder gespielt wird“, erklärt Felix Wiedemann, stellvertretender Geschäftsführer der Regionalliga Südwest GbR.
In der Regionalliga West wird aktuell ohne Corona-Unterbrechung durchgespielt, in der Regionalliga Nordost wird der Spielbetrieb im Dezember wieder aufgenommen. Dort sind sich die involvierten Bundesländer einig. In der Regionalliga Südwest ist die Landesregierung Rheinland-Pfalz das Zünglein an der Wage. Dort wurden die Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz, 1. FSV Mainz 05 II, TSV Schott Mainz und FK Pirmasens als Amateurmannschaften eingestuft – und die haben bis zum 1. Dezember Trainings- und Spielverbot. „Wir wollen die Runde nicht ohne diese Mannschaften weiterspielen. Es würden viel zu viele Nachholspiele entstehen“, sagt Wiedemann.
Unabhängig von der Ansage der Bundesregierung könnte die rheinland-pfälzische Landesregierung allerdings grünes Licht für den Trainingsund Spielbetrieb der vier Regionalligisten geben. Das Saarland hat dies für die SV Elversberg und den FC Homburg gemacht. Der FK Pirmasens hat mittlerweile die Erlaubnis, einmal in der Woche mit der gesamten Mannschaft auf dem Platz trainieren zu dürfen. „Ansonsten halten sich unsere Spieler mit Individualtraining
fit. Wir würden gerne im Dezember noch Ligaspiele absolvieren, ansonsten wird das im kommenden Jahr alles viel zu viel“, sagt FKP-Präsident Jürgen Kölsch.
Die theoretische Variante der Regionalliga Südwest GbR sieht vor, die Liga am 12. und 13. Dezember wieder aufzunehmen und bis Heiligabend noch vier Spieltage inklusive zwei englischer Wochen durchzuziehen. In der Liga wurden erst zwölf von 42 Spieltagen absolviert. Ab Mitte Januar eine Restrunde mit 30 Spieltagen zu starten, halten viele für ausgeschlossen. „Ich glaube, das würde nicht funktionieren. Und es ist ja auch nicht klar, ob der Spielbetrieb noch einmal unterbrochen werden muss. Der Westen hat gezeigt, dass ein Ligabetrieb mit allen Hygieneregeln und Vorgaben machbar ist. Fußballspiele ohne Zuschauer sind auch bei uns möglich. Wir wären sehr froh darüber, wenn es im Dezember wieder losgehen würde“, sagt Ole Book, der Sportdirektor der SV Elversberg. Die SVE ist voll im Training, da am 22. oder 23. Dezember noch das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf dem Plan steht.
Auch der FC Homburg trainierte seit der Unterbrechung normal weiter. „Wir könnten im Dezember sofort starten. Und wir wären froh, wenn wir in diesem Jahr noch so viel Spiele wie möglich spielen könnten“, sagt Rafael Kowollik, der Geschäftsführer des FC Homburg. Er ist auch Ligasprecher der Regionalliga Südwest und hat Kontakt zu allen Clubs. „Die Meinungen sind komplett unterschiedlich – und der Trainingsbetrieb auch. Einige trainieren voll, andere würden gerne und dürfen nicht. Und wiederum andere dürften trainieren, wollen aber nicht“, sagt Kowollik weiter.
Würde ab Mitte Januar an jedem Wochenende ohne Unterbrechung gespielt werden, müssten zehn englische Wochen eingebaut werden, damit die Rückrunde Mitte Juni beendet wäre. „Wir haben uns vor der Saison zwar auf 42 Spieltage eingestellt und viel in Reha-Maßnahmen für die Spieler investiert, aber so ein Mammutprogramm würde zulasten der Spieler gehen“, sagt Jürgen Kölsch. Mindestens 50 Prozent der
Regionalliga-Sprecher und FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik
Spiele müssen in der Liga absolviert werden, damit die Saison bei einem Abbruch gewertet werden kann. Für den Pirmasenser Präsidenten wäre es auch denkbar, ab Februar mit den restlichen zehn Spielen der Hinrunde zu beginnen und dann die Runde zu beenden. „Uns würden zwar Einnahmen von Sponsoren wegfallen, wir hätten aber auch weniger Kosten, da Reisekosten und Prämien weniger wären“, sagt Kölsch.
SVE-Sportdirektor Book sieht das nicht ganz so. „Nur noch zehn Spiele wären meiner Meinung nach zu wenig. Wenn, dann sollte man danach noch Entscheidungsrunden um den Auf- und Abstieg machen.“Für die Regionalliga Südwest GbR sind alle Szenarien denkbar. Festlegen möchte sich Felix Wiedemann aber noch nicht: „Wir können erst etwas entscheiden, wenn wir Genaues wissen. Jetzt etwas zu entscheiden, würde wenig Sinn machen. Es kann sich ja ständig alles ändern.“
„Die Meinungen sind komplett unterschiedlich – und der Trainingsbetrieb auch.“
zu den Meinungen der Clubs, ob im Dezember wieder gespielt werden kann