Bei Wind und Wetter für die Hurricanes
Annika Krämer ist Mitglied und zugleich Trainerin der Hurriflames, der Cheerleader-Formation des Football-Zweitligisten.
Obwohl es ziemlich kalt ist, lächelt Annika Krämer gut gelaunt in die Kamera der SZ-Fotografin. „Das bin ich gewohnt“, versichert die 26-Jährige. Bei Wind und Wetter unterstützen sie und ihre Mädels die Saarland Hurricanes. „Von Anfang bis Ende“, betont Krämer. Bis zu vier Stunden sorgt die Truppe bei Heimspielen für Stimmung. Bei niedrigen Temperaturen ziehen sich die jungen Damen einfach wärmer an – auch im Jogginganzug machen sie an der Seitenlinie eine gute Figur. Die Hurriflames sind die Cheerleader des Football-Zweitligisten aus Saarbrücken. Annika Krämer ist Mitglied und zugleich Trainerin. Ihr persönlicher Rekord: ein Auftritt vor 2500 Zuschauern im
Saarbrücker Ludwigspark-Stadion.
Der Begriff Cheerleading stammt aus dem Englischen und setzt sich zusammen aus „cheer“(Beifall) und „to lead“(führen). Cheerleader animieren die Zuschauer zum Applaudieren. Wenn der Funke überspringt, sind die Einheizer glücklich. „Saarland“, rufen die Frauen. „Hurricans“, ergänzt das Publikum. In solchen Momenten bekommt auch Krämer noch Gänsehaut. Dabei macht sie schon seit 2009 Cheerleading. Damals hatte der Verein einen Info-Stand beim Schülerferienfest des SR. Krämer besuchte das Probetraining und blieb am Ball. Später trainierte sie den Nachwuchs, seit 2016 ist sie Headcoach, also Cheftrainerin, des „Senior Teams“.
Wer denkt, Cheerleader stehen nur hüpfend am Spielfeldrand und wedeln mit Pompons, liegt falsch. Die Sportart vereint Elemente von Turnen, Aerobic, Tanz und Akrobatik. Bei den menschlichen Pyramiden sind die Aufgaben klar verteilt. Am Boden sorgt Krämer für den sicheren Auf- und Abbau und die Stabilität. Die tragende Rolle erfordert Kraft, Körperspannung und Timing.
„Es gibt für jeden die passende Position“, versichert die Expertin. Ganz oben stehen die Leichtgewichte, die sogenannten Flyer.
Damit am Spieltag alles klappt, geben die Cheerleader beim Training ordentlich Gas. Krämer weiß, wie sie ihre Schützlinge motiviert. Sie setzt auf eine gute Mischung aus „streng und herzlich“. Natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz, aber ohne Disziplin geht es nicht. Nur wenn jeder zuverlässig seinen Job macht, werden Verletzungen vermieden. Immerhin fallen die Flyer aus drei Metern Höhe in die Arme ihrer Kolleginnen. „Man muss sich kennen, sich mögen und sich vertrauen“, betont Krämer.
Die gelernte Kauffrau für Büromanagement lebt in Göttelborn und arbeitet in einer Automobilbank. Für weitere Hobbys bleibt keine Zeit. Von Mai bis September ist normalerweise Football-Saison. Anschließend stehen die Cheerleader-Meisterschaften auf dem Programm. Dann messen sich die Hurriflames mit anderen Gruppen.
Zwischendurch wird das Team immer wieder engagiert, um bei Veranstaltungen wie etwa Straßenläufen die Stimmung anzuheizen. Während der Football-Spiele wirkt Krämer noch aktiv an der Seitenlinie mit, bei den Cheerelader-Wettbewerben konzentriert sie sich ausschließlich auf die Trainerinnenrolle. Wegen der Corona-Pandemie ruhen zurzeit aber alle Aktivitäten.
Das „Senior Team“der Hurriflames ist mit 31 Mitgliedern voll besetzt. „Mehr können wir leider nicht aufnehmen“, sagt die Trainerin. Deshalb gibt es eine Warteliste. Insgesamt betreuen sieben Trainerinnen 73 Cheerleader in drei Altersklassen. Neben vielen Tänzen haben Krämer und ihre Kolleginnen 20 bis 25 Anfeuerungsrufe im Repertoire. Die Damen motivieren nicht nur das Publikum, ihre Auftritte beflügeln auch die Spieler. „Das Ziel ist der Sieg“, sagt Annika Krämer.
„Man muss sich kennen, sich mögen und sich
vertrauen.“
Annika Krämer,
Trainerin der Cheerleader der Saarland Hurricanes aus Saarbrücken