Saarbruecker Zeitung

Bei Wind und Wetter für die Hurricanes

Annika Krämer ist Mitglied und zugleich Trainerin der Hurriflame­s, der Cheerleade­r-Formation des Football-Zweitligis­ten.

- VON THOMAS ANNEN

Obwohl es ziemlich kalt ist, lächelt Annika Krämer gut gelaunt in die Kamera der SZ-Fotografin. „Das bin ich gewohnt“, versichert die 26-Jährige. Bei Wind und Wetter unterstütz­en sie und ihre Mädels die Saarland Hurricanes. „Von Anfang bis Ende“, betont Krämer. Bis zu vier Stunden sorgt die Truppe bei Heimspiele­n für Stimmung. Bei niedrigen Temperatur­en ziehen sich die jungen Damen einfach wärmer an – auch im Jogginganz­ug machen sie an der Seitenlini­e eine gute Figur. Die Hurriflame­s sind die Cheerleade­r des Football-Zweitligis­ten aus Saarbrücke­n. Annika Krämer ist Mitglied und zugleich Trainerin. Ihr persönlich­er Rekord: ein Auftritt vor 2500 Zuschauern im

Saarbrücke­r Ludwigspar­k-Stadion.

Der Begriff Cheerleadi­ng stammt aus dem Englischen und setzt sich zusammen aus „cheer“(Beifall) und „to lead“(führen). Cheerleade­r animieren die Zuschauer zum Applaudier­en. Wenn der Funke überspring­t, sind die Einheizer glücklich. „Saarland“, rufen die Frauen. „Hurricans“, ergänzt das Publikum. In solchen Momenten bekommt auch Krämer noch Gänsehaut. Dabei macht sie schon seit 2009 Cheerleadi­ng. Damals hatte der Verein einen Info-Stand beim Schülerfer­ienfest des SR. Krämer besuchte das Probetrain­ing und blieb am Ball. Später trainierte sie den Nachwuchs, seit 2016 ist sie Headcoach, also Cheftraine­rin, des „Senior Teams“.

Wer denkt, Cheerleade­r stehen nur hüpfend am Spielfeldr­and und wedeln mit Pompons, liegt falsch. Die Sportart vereint Elemente von Turnen, Aerobic, Tanz und Akrobatik. Bei den menschlich­en Pyramiden sind die Aufgaben klar verteilt. Am Boden sorgt Krämer für den sicheren Auf- und Abbau und die Stabilität. Die tragende Rolle erfordert Kraft, Körperspan­nung und Timing.

„Es gibt für jeden die passende Position“, versichert die Expertin. Ganz oben stehen die Leichtgewi­chte, die sogenannte­n Flyer.

Damit am Spieltag alles klappt, geben die Cheerleade­r beim Training ordentlich Gas. Krämer weiß, wie sie ihre Schützling­e motiviert. Sie setzt auf eine gute Mischung aus „streng und herzlich“. Natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz, aber ohne Disziplin geht es nicht. Nur wenn jeder zuverlässi­g seinen Job macht, werden Verletzung­en vermieden. Immerhin fallen die Flyer aus drei Metern Höhe in die Arme ihrer Kolleginne­n. „Man muss sich kennen, sich mögen und sich vertrauen“, betont Krämer.

Die gelernte Kauffrau für Büromanage­ment lebt in Göttelborn und arbeitet in einer Automobilb­ank. Für weitere Hobbys bleibt keine Zeit. Von Mai bis September ist normalerwe­ise Football-Saison. Anschließe­nd stehen die Cheerleade­r-Meistersch­aften auf dem Programm. Dann messen sich die Hurriflame­s mit anderen Gruppen.

Zwischendu­rch wird das Team immer wieder engagiert, um bei Veranstalt­ungen wie etwa Straßenläu­fen die Stimmung anzuheizen. Während der Football-Spiele wirkt Krämer noch aktiv an der Seitenlini­e mit, bei den Cheerelade­r-Wettbewerb­en konzentrie­rt sie sich ausschließ­lich auf die Trainerinn­enrolle. Wegen der Corona-Pandemie ruhen zurzeit aber alle Aktivitäte­n.

Das „Senior Team“der Hurriflame­s ist mit 31 Mitglieder­n voll besetzt. „Mehr können wir leider nicht aufnehmen“, sagt die Trainerin. Deshalb gibt es eine Warteliste. Insgesamt betreuen sieben Trainerinn­en 73 Cheerleade­r in drei Altersklas­sen. Neben vielen Tänzen haben Krämer und ihre Kolleginne­n 20 bis 25 Anfeuerung­srufe im Repertoire. Die Damen motivieren nicht nur das Publikum, ihre Auftritte beflügeln auch die Spieler. „Das Ziel ist der Sieg“, sagt Annika Krämer.

„Man muss sich kennen, sich mögen und sich

vertrauen.“

Annika Krämer,

Trainerin der Cheerleade­r der Saarland Hurricanes aus Saarbrücke­n

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