Ein Event-Profi kämpft für die Branche
Marc Andres aus Saarbrücken ist seit 14 Jahren Veranstaltungs-Manager. Die Corona-Maßnahmen treffen seinen Geschäftszweig hart.
Eigentlich ist Marc Andres immer gut gelaunt und hat auch stets einen lockeren Spruch auf Lager. Er erzählt voller Leidenschaft von seinem Beruf und wo er in der Welt schon überall war.
Er ist der Manager des Saarbrücker Veranstaltungsunternehmens Eventmeister. Bei der Frage, wie es seiner Branche aktuell geht, verschwindet die gute Laune allerdings in Bruchteilen von Sekunden. „Alle sind 100 Prozent in Kurzarbeit, wir haben keine Aufträge und verdienen kein Geld“, sagt er. Das Corona-Virus hat die Veranstaltungsbranche mit voller Wucht getroffen. Seit März sind größere Events nicht mehr erlaubt. Im Sommer gab es von der Politik ein kleines Hoffnungsfenster, aber das ging schneller zu, als alle dachten.
„Wir sind in unserer Brache ja auch an Unternehmen gekoppelt, die Veranstaltungen ausrichten wollen. Die Politik hat uns im Sommer kurzfristig das Signal gegeben, dass Veranstaltungen wieder möglich wären und wir sind in die Planung gegangen. Im Endeffekt war alles für die Katz, und es hat nur Kosten verursacht“, sagt Marc Andres.
Der Saarbrücker ist 34 Jahre alt und arbeitet in dem Beruf seit 14 Jahren. Die Saarbrücker Eventmeister erfüllten schon Aufträge beim Genfer Autosalon, bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Weißrussland oder bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang. So gut wie jeder in der Branche lebe aktuell von seinem Ersparten oder sei mittlerweile auf Unterstützung angewiesen, erklärt Andres. Die finanzielle Hilfe durch die Regierung war, wie er sagt, ein Tropfen auf den heißen Stein. „Die ganze Branche wackelt. Ich kenne richtig gute Leute, die schon aufgeben mussten. Die Leute werden der Branche irgendwann fehlen. Wir werden große Probleme kriegen, wenn es irgendwann wieder normal weitergehen sollte“, sagt Andres: „Die Angst ist in der Psyche der Wirtschaft doch schon längst angekommen. Ich bin mir sicher, dass sich keiner traut, irgendwann der Erste zu sein, der wieder ein größeres Event ausrichten möchte.“Die Veranstaltungsbranche wurde im Frühjahr quasi von einem auf den anderen Tag von 100 auf Null heruntergefahren. Die Unternehmen hatten deutliche Kosten, um Hygienekonzepte umzusetzen und alle Corona-Regen einzuhalten. Dann durften dennoch keine Events stattfinden.
Derzeit hat Andres zwar keine Aufträge, aber stillsitzen ist nicht sein Ding. Er engagiert sich dafür, dass die Menschen erfahren, wie es der Branche geht, hat schon einige Radio- und TV-Interviews gegeben. Aktuell nimmt er Videos auf und macht Fotoshootings, um auf die Situation aufmerksam zu machen. „Wir versuchen einfach durchzuhalten, aber wir wissen nicht, wie lange das noch gutgeht. Wenn wieder alles normal laufen würde, bräuchten wir für größere Events mindesten ein halbes Jahr lang Planungszeit. Aber wir wissen aktuelle ja noch nicht einmal, wann wir planen könnten“, sagt Marc Andres.
„Wir versuchen einfach durchzuhalten, aber wir wissen nicht, wie lange
das noch gut geht.“
Marc Andres
Eventmanager