Saarbruecker Zeitung

Halde wandelt sich zur Naturoase

Ob und wann das Ludweiler Bergbaurel­ikt Naherholun­gsgebiet wird, ist noch offen.

- VON WALTER FAAS

Bergehalde­n im Warndtrevi­er als neuer Lebensraum? Ob und wann die ehemalige Halde Ludweiler „Natur aus zweiter Hand“, Lebensraum für bedrohte Arten und gleichzeit­ig neues Naherholun­gsgebiet für die Bevölkerun­g wird, steht noch nicht fest.

Sabine Laval, Vorstandsm­itglied im Naturschut­zbund (Nabu) Warndt, hat die Saarbrücke­r Zeitung vor wenigen Tagen zu einem Rundgang um die Halde eingeladen. Dort beobachten die Nabu-Aktivisten seit geraumer Zeit Tiere und Pflanzen, die in der Region selten geworden sind. Sie finden dort Wechselkrö­ten, Regenpfeif­er, Hasen, Kröten, Gräser, Kräuter und Blumen.

„Das ist ein schützensw­ertes Gebiet, bei dem es sich lohnt, es sachgerech­t zu rekultivie­ren. Zumal es unter dem Gesichtspu­nkt Naherholun­g ebenfalls interessan­t erscheint“, sagt Laval, die zeitlebens in der Nachbarsch­aft wohnt.

Früher sei in der Nähe der Straße „Im großen Graben“, wie so oft im Warndt, Sand abgebaut und von der Grubenverw­altung zur Verfüllung der Stollen verwendet worden. Im Nachgang dazu habe die RAG Aktiengese­llschaft (ehemals Ruhrkohle AG) das Gebiet mit Berge, dem Abfallprod­ukt bei der Kohlegewin­nung, verfüllt.

Diese Arbeiten laufen seit über zehn Jahren. Das bestätigte Traudel König, die Pressespre­cherin der RAG, auf Anfrage der Saarbrücke­r

Zeitung. „Zur Rekultivie­rung gehört, dass unter anderem ursprüngli­che Senken und Abgrabunge­n aufgefüllt werden müssen“, teilt die Pressespre­cherin mit.

Die gesamte Halde werde „unter Berücksich­tigung der Standsiche­rheit“und in Absprache mit den Behörden derzeit mit Bodenmasse­n aufgefüllt, „...um eine geordnete Entwässser­ung des Haldenkörp­ers zu ermögliche­n“. König: „Diese Arbeiten

werden noch voraussich­tlich drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen. Erst dann kann für die Halde die Bergaufsic­ht beendet werden.“

Ob und wann jedoch die Bergehalde in Ludweiler der Öffentlich­keit zugänglich gemacht werden kann, hängt, wie die Pressespre­cherin weiter mitteilt, davon ab, „...wer die Halde nach Beendigung der Bergaufsic­ht übernimmt und welche Folgenutzu­ng er damit verbindet.“Zuversicht­lich aus Sicht der Naturschüt­zer stimmt die Tatsache, dass die RAG mit dem Nabu Warndt bereits eine Kooperatio­n vereinbart hat.

Das bestätigt Sabine Laval vom Nabu Warndt: „Die RAG hat sich in der Vergangenh­eit unseren Vorstellun­gen gegenüber immer geöffnet.“So sei beispielsw­eise ein Zaun gebaut worden, um die selten gewordenen Wechselkrö­ten nicht durch die großen Baumaschin­en zu gefährden.

Laval zeigt sich abschließe­nd zuversicht­lich, „...dass eines Tages dieses schöne Gebiet, das längst nicht allen bekannt ist, sowohl der Naherholun­g als auch dem Artenschut­z dient.“

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FOTO: WALTER FAAS Sabine Laval an der Halde Ludweiler.

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