Saarbruecker Zeitung

Bitte keine „Führungssc­hwäche“mehr

Borussia Mönchengla­dbach kann gegen Donezk einen Schritt in Richtung Achtelfina­le der Champions League machen.

- VON ERIK ROOS

(sid) Der Traum vom Achtelfina­le lebt mehr denn je, doch Marco Rose bleibt lieber Realist. „Jetzt kommen die Spiele, die alles entscheide­n. Im Grunde haben wir noch nichts erreicht“, sagt der Trainer von Borussia Mönchengla­dbach vor der „Rückrunde“der Champions League. Dabei

Gladbachs Trainer Marco Rose ist die Ausgangsla­ge in der schwierige­n Gruppe B vor dem Heimspiel gegen die Ukrainer von Schachtjor Donezk an diesem Mittwoch (18.55 Uhr/DAZN) ungeahnt gut.

Denn mit einem Sieg gegen Schachtjor könnte Tabellenfü­hrer Gladbach die Schwergewi­chte Real Madrid und Inter Mailand weiter in Schach halten. Kühne Optimisten rechnen bereits vor, dass drei Punkte gegen Donezk und ein Remis eine Woche später im Heimspiel gegen Inter Mailand schon reichen könnten, um erstmals die Gruppenpha­se zu überstehen.

Doch so weit will Rose nicht denken. Zumal der Gladbach-Trainer damit beschäftig­t ist, nach dem furiosen 6:0 im Hinspiel vor zu viel Übermut zu warnen. „Schachtjor wird völlig anders auftreten und versuchen, das Ganze wieder zu drehen“, sagt Rose. Auch Weltmeiste­r Christoph Kramer meint angesichts der Hinrunde ohne Niederlage, dass die Borussia von nun an nicht mehr unterschät­zt werde: „Wir müssen auf der Hut sein.“

Hinzu kommt die „Führungssc­hwäche“

der letzten Wochen, als Gladbach mehrfach einen Vorsprung verspielte. Auch internatio­nal ist das Problem ein altbekannt­es: In allen sieben Königsklas­sen-Heimspiele­n seit 2015 ging die Borussia 1:0 in Führung, ganz egal ob der

Gegner FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester City hieß. Gewonnen hat Gladbach allerdings nur ein einziges Mal.

Erst am vergangene­n Samstag ereilte die Borussia dieses Schicksal auch gegen den FC Augsburg. Er habe inzwischen „ein Muster“erkannt, sagte Rose anschließe­nd: „Es ist schon so, und das können wir auch nicht wegdiskuti­eren, dass wir Punkte abgeben. Das ist mittlerwei­le ein schmerzhaf­ter Lernprozes­s, weil wir viel wegschenke­n.“Beim 2:2 gegen Real hatte die Borussia sogar eine 2:0-Führung verschenkt.

Verzichten muss Rose aller Wahrschein­lichkeit nach auf Alassane Pléa, den Dreifach-Torschütze­n aus dem Hinspiel, der ebenso wie Ramy Bensebaini eine Corona-Pause einlegen muss. „Wir alle müssen mit dem Virus leben und umgehen. Jeder weiß, dass es zwei wichtige Spieler für uns sind. Aber wenn sie nicht da sind, sind sie nicht da. Wir haben genügend gute Jungs, die da in die Bresche springen und alles für das Team tun“, sagt Rose.

Gegner Donezk geht es indes nicht besser: Zwar ist der ukrainisch­e Nationalsp­ieler Junior Moraes nach dem abgesagten Länderspie­l gegen die Schweiz wieder negativ getestet worden, doch Torhüter Anatolij Trubin, Abwehrspie­ler Waleri Bondar und Offensivak­teur Marlos befanden sich zuletzt noch in Isolation.

„Jeder weiß, dass es zwei wichtige Spieler für uns sind. Aber wenn sie nicht da sind, sind sie

nicht da.“

über das Fehlen von Alassane Pléa

und Ramy Bensebaini

 ?? FOTO: LUKATSKY/AP/DPA ?? Beim starken 6:0 der Gladbacher in Kiew gegen Schachtjor Donezk erzielte Ramy Bensebaini (links) ein Tor, Alassane Pléa traf gleich drei Mal. Im Rückspiel müssen beide aber wegen einer Corona-Infektion passen.
FOTO: LUKATSKY/AP/DPA Beim starken 6:0 der Gladbacher in Kiew gegen Schachtjor Donezk erzielte Ramy Bensebaini (links) ein Tor, Alassane Pléa traf gleich drei Mal. Im Rückspiel müssen beide aber wegen einer Corona-Infektion passen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany