Bitte keine „Führungsschwäche“mehr
Borussia Mönchengladbach kann gegen Donezk einen Schritt in Richtung Achtelfinale der Champions League machen.
(sid) Der Traum vom Achtelfinale lebt mehr denn je, doch Marco Rose bleibt lieber Realist. „Jetzt kommen die Spiele, die alles entscheiden. Im Grunde haben wir noch nichts erreicht“, sagt der Trainer von Borussia Mönchengladbach vor der „Rückrunde“der Champions League. Dabei
Gladbachs Trainer Marco Rose ist die Ausgangslage in der schwierigen Gruppe B vor dem Heimspiel gegen die Ukrainer von Schachtjor Donezk an diesem Mittwoch (18.55 Uhr/DAZN) ungeahnt gut.
Denn mit einem Sieg gegen Schachtjor könnte Tabellenführer Gladbach die Schwergewichte Real Madrid und Inter Mailand weiter in Schach halten. Kühne Optimisten rechnen bereits vor, dass drei Punkte gegen Donezk und ein Remis eine Woche später im Heimspiel gegen Inter Mailand schon reichen könnten, um erstmals die Gruppenphase zu überstehen.
Doch so weit will Rose nicht denken. Zumal der Gladbach-Trainer damit beschäftigt ist, nach dem furiosen 6:0 im Hinspiel vor zu viel Übermut zu warnen. „Schachtjor wird völlig anders auftreten und versuchen, das Ganze wieder zu drehen“, sagt Rose. Auch Weltmeister Christoph Kramer meint angesichts der Hinrunde ohne Niederlage, dass die Borussia von nun an nicht mehr unterschätzt werde: „Wir müssen auf der Hut sein.“
Hinzu kommt die „Führungsschwäche“
der letzten Wochen, als Gladbach mehrfach einen Vorsprung verspielte. Auch international ist das Problem ein altbekanntes: In allen sieben Königsklassen-Heimspielen seit 2015 ging die Borussia 1:0 in Führung, ganz egal ob der
Gegner FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester City hieß. Gewonnen hat Gladbach allerdings nur ein einziges Mal.
Erst am vergangenen Samstag ereilte die Borussia dieses Schicksal auch gegen den FC Augsburg. Er habe inzwischen „ein Muster“erkannt, sagte Rose anschließend: „Es ist schon so, und das können wir auch nicht wegdiskutieren, dass wir Punkte abgeben. Das ist mittlerweile ein schmerzhafter Lernprozess, weil wir viel wegschenken.“Beim 2:2 gegen Real hatte die Borussia sogar eine 2:0-Führung verschenkt.
Verzichten muss Rose aller Wahrscheinlichkeit nach auf Alassane Pléa, den Dreifach-Torschützen aus dem Hinspiel, der ebenso wie Ramy Bensebaini eine Corona-Pause einlegen muss. „Wir alle müssen mit dem Virus leben und umgehen. Jeder weiß, dass es zwei wichtige Spieler für uns sind. Aber wenn sie nicht da sind, sind sie nicht da. Wir haben genügend gute Jungs, die da in die Bresche springen und alles für das Team tun“, sagt Rose.
Gegner Donezk geht es indes nicht besser: Zwar ist der ukrainische Nationalspieler Junior Moraes nach dem abgesagten Länderspiel gegen die Schweiz wieder negativ getestet worden, doch Torhüter Anatolij Trubin, Abwehrspieler Waleri Bondar und Offensivakteur Marlos befanden sich zuletzt noch in Isolation.
„Jeder weiß, dass es zwei wichtige Spieler für uns sind. Aber wenn sie nicht da sind, sind sie
nicht da.“
über das Fehlen von Alassane Pléa
und Ramy Bensebaini