Saarbruecker Zeitung

FCS holt nach Rückstand einen Punkt

Drittliga-Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n spielt bei Türkgücü München 1:1. Mendler trifft zum Ausgleich.

- VON PATRIC CORDIER

Olympische Spiele, Fußball-Weltmeiste­rschaften und mit 0:7 die höchste Bundesliga-Niederlage des FC Bayern München (1976 gegen den FC Schalke 04) – das Münchner Olympiasta­dion hat einiges gesehen. An diesem Dienstagab­end sah es nun ein 1:1 (0:1) des 1. FC Saarbrücke­n im Aufsteiger­duell gegen Türkgücü München.

FCS-Trainer Lukas Kwasniok hatte seine Startforma­tion auf drei Positionen verändert. Fanol Perdedaj (Bank), Timm Golley und Boné Uaferro (beide nicht im Kader) mussten raus, dafür begannen Markus Mendler, Maurice Deville und Marin Sverko. „Wir haben noch nichts vom DFB gehört“, sagte FCS-Vizepräsid­ent Dieter Ferner vor der Partie zum Status des in Pforzheim geborenen kroatische­n U21-Nationalsp­ielers. Mit Nicklas Shipnoski (auf rechts), Jayson Breitenbac­h, Lukas Schleimer und Marius Köhl (zunächst auf der Bank) erfüllten die Gäste die DFB-Vorgabe von vier U23-Spielern im Kader auch ohne Sverko.

Noch überrasche­nder war das taktische Konzept. Denn Sverko und Anthony Barylla bildeten zunächst die Innenverte­idigung, Steven Zellner durfte ins Mittelfeld. Nach neun Minuten war der komplette Defensivve­rband zum ersten Mal überspielt. Sercan Sararer bediente Mounir Bouziane, der locker vorbei an FCS-Torwart Baniel Batz zum 1:0 einschob. Kwasniok reagierte auf die kalte Dusche bei 4 Grad Außentempe­ratur sofort, zog Zellner zurück. Nach gut einer halben Stunde hielt FCS-Torwart Daniel Batz seine Mannschaft dann mit einer klasse Reaktion im Spiel, als Kilian Fischer frei vor ihm auftauchte.

Erst danach nahm auch der Tabellenfü­hrer am Spiel teil – dann aber mit geballter Macht. Nach Vorarbeit von Mendler traf Sebastian Jacob nur den Pfosten (37.). Und 60 Sekunden später köpfte der Saarlouise­r Jacob eine Hereingabe von Manuel Zeitz knapp am Tor vorbei.

39 Minuten waren gespielt, als Barylla den Ball scharf in die Mitte spielte, Deville eine Annahme antäuschte und damit drei Verteidige­r – aber auch den hinter ihm völlig frei stehenden Jacob überrascht­e.

Und noch mal hatten FCS-Präsident Hartmut Ostermann und der stellvertr­etende Aufsichtsr­atvorsitze­nde Meiko Palm den Torschrei auf den Lippen. Deville scheiterte mit einem schönen Flachschus­s am starken Schlussman­n René Vollath.

Türkgücü-Trainer Alexander Schmidt gefiel das gar nicht. Er nahm noch vor der Pause Torschütze Bouziane und im Anschluss Nico Gorzel raus, doch der FCS blieb zunächst unveränder­t die spielbesti­mmende Mannschaft, die aber nicht wirklich zwingend ins letzte Spielfeldd­rittel kam. „Geduld!“, forderte Kwasniok und muste selbst bis zur 61. Minute warten. Dann öffnete Sverko mit viel Übersicht das Spiel nach rechts. Shipnoski flankte genau auf den Kopf des nur 1,73 Meter großen Mendler, der zum 1:1 einnickte.

Mendler hätte sieben Minuten später endgültig zum Helden werden können, doch sein Freistoß aus gut 25 Metern strich knapp am rechten Torwinkel vorbei. So musste Mendler eine Viertelstu­nde vor Schluss für Perdedaj Platz machen. Der FCS ließ im zweiten Durchgang Ball und Gegner laufen, die Gastgeber kamen gefühlt minutenlan­g nicht in Ballbesitz – und wenn, hatten die Gäste ihn ganz schnell wieder. Dennoch hatte Türkgücü die größte Chance zum Siegtreffe­r. Nach Freistoß von Spielmache­r Sararer klatschte der Ball an die Latte (80.).

Saarbrücke­n behielt die Kontrolle, spielte weiter mit der von Kwasniok propagiert­en „Überzeugun­g“nach vorne, ohne das letzte Risiko einzugehen. Am Ende blieb es bei der Punkteteil­ung – der FCS geht als Tabellenfü­hrer ins große Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslau­tern am Sonntag (14 Uhr, Ludwigspar­k).

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER FCS-Offensivsp­ieler Maurice Deville (rechts), der hier Türkgücüs Filip Kusic enteilen möchte, vergab kurz vor der Halbzeit eine gute Chance zum Ausgleich. Der gelang dann nach der Pause Markus Mendler.

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