FCS holt nach Rückstand einen Punkt
Drittliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken spielt bei Türkgücü München 1:1. Mendler trifft zum Ausgleich.
Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaften und mit 0:7 die höchste Bundesliga-Niederlage des FC Bayern München (1976 gegen den FC Schalke 04) – das Münchner Olympiastadion hat einiges gesehen. An diesem Dienstagabend sah es nun ein 1:1 (0:1) des 1. FC Saarbrücken im Aufsteigerduell gegen Türkgücü München.
FCS-Trainer Lukas Kwasniok hatte seine Startformation auf drei Positionen verändert. Fanol Perdedaj (Bank), Timm Golley und Boné Uaferro (beide nicht im Kader) mussten raus, dafür begannen Markus Mendler, Maurice Deville und Marin Sverko. „Wir haben noch nichts vom DFB gehört“, sagte FCS-Vizepräsident Dieter Ferner vor der Partie zum Status des in Pforzheim geborenen kroatischen U21-Nationalspielers. Mit Nicklas Shipnoski (auf rechts), Jayson Breitenbach, Lukas Schleimer und Marius Köhl (zunächst auf der Bank) erfüllten die Gäste die DFB-Vorgabe von vier U23-Spielern im Kader auch ohne Sverko.
Noch überraschender war das taktische Konzept. Denn Sverko und Anthony Barylla bildeten zunächst die Innenverteidigung, Steven Zellner durfte ins Mittelfeld. Nach neun Minuten war der komplette Defensivverband zum ersten Mal überspielt. Sercan Sararer bediente Mounir Bouziane, der locker vorbei an FCS-Torwart Baniel Batz zum 1:0 einschob. Kwasniok reagierte auf die kalte Dusche bei 4 Grad Außentemperatur sofort, zog Zellner zurück. Nach gut einer halben Stunde hielt FCS-Torwart Daniel Batz seine Mannschaft dann mit einer klasse Reaktion im Spiel, als Kilian Fischer frei vor ihm auftauchte.
Erst danach nahm auch der Tabellenführer am Spiel teil – dann aber mit geballter Macht. Nach Vorarbeit von Mendler traf Sebastian Jacob nur den Pfosten (37.). Und 60 Sekunden später köpfte der Saarlouiser Jacob eine Hereingabe von Manuel Zeitz knapp am Tor vorbei.
39 Minuten waren gespielt, als Barylla den Ball scharf in die Mitte spielte, Deville eine Annahme antäuschte und damit drei Verteidiger – aber auch den hinter ihm völlig frei stehenden Jacob überraschte.
Und noch mal hatten FCS-Präsident Hartmut Ostermann und der stellvertretende Aufsichtsratvorsitzende Meiko Palm den Torschrei auf den Lippen. Deville scheiterte mit einem schönen Flachschuss am starken Schlussmann René Vollath.
Türkgücü-Trainer Alexander Schmidt gefiel das gar nicht. Er nahm noch vor der Pause Torschütze Bouziane und im Anschluss Nico Gorzel raus, doch der FCS blieb zunächst unverändert die spielbestimmende Mannschaft, die aber nicht wirklich zwingend ins letzte Spielfelddrittel kam. „Geduld!“, forderte Kwasniok und muste selbst bis zur 61. Minute warten. Dann öffnete Sverko mit viel Übersicht das Spiel nach rechts. Shipnoski flankte genau auf den Kopf des nur 1,73 Meter großen Mendler, der zum 1:1 einnickte.
Mendler hätte sieben Minuten später endgültig zum Helden werden können, doch sein Freistoß aus gut 25 Metern strich knapp am rechten Torwinkel vorbei. So musste Mendler eine Viertelstunde vor Schluss für Perdedaj Platz machen. Der FCS ließ im zweiten Durchgang Ball und Gegner laufen, die Gastgeber kamen gefühlt minutenlang nicht in Ballbesitz – und wenn, hatten die Gäste ihn ganz schnell wieder. Dennoch hatte Türkgücü die größte Chance zum Siegtreffer. Nach Freistoß von Spielmacher Sararer klatschte der Ball an die Latte (80.).
Saarbrücken behielt die Kontrolle, spielte weiter mit der von Kwasniok propagierten „Überzeugung“nach vorne, ohne das letzte Risiko einzugehen. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung – der FCS geht als Tabellenführer ins große Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (14 Uhr, Ludwigspark).