Saarbruecker Zeitung

Raucher verstoßen im Saarland am häufigsten gegen Maskenpfli­cht

- VON DANIEL BONENBERGE­R

Schlag 11 Uhr am Saarbrücke­r Hauptbahnh­of. Charline Bienati von der saarländis­chen Polizei, zwei ihrer Kollegen von der Ortspolize­i und zwei Mitarbeite­r des kommunalen Sicherheit­sdienstes United Security kontrollie­ren an diesem Mittwoch die Einhaltung der Maskenpfli­cht im Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV ). Es ist der zweite saarlandwe­ite Kontrollta­g zur Einhaltung der Corona-Regeln. An den Haltestell­en der Saarbahn ist einiges los an diesem Vormittag, Busse und Bahnen sind gut besetzt.

Was sofort deutlich wird: Bis auf wenige Ausnahmen wird die Maskenpfli­cht eingehalte­n: „Wir sind seit acht Uhr am kontrollie­ren, der Großteil der Menschen akzeptiert, dass Masken getragen werden müssen“, berichtet Bienati. Dann sticht den Beamten eine Frau ins Auge, die ohne Maske auf einer Bank an der Haltestell­e sitzt: „Sie wissen, dass im Warteberei­ch eine Maskenpfli­cht besteht?“, fragt ein Beamter höflich, aber bestimmt: „Oh, stimmt ja“, sagt die Frau erschrocke­n und zieht ihre Maske schnell über Mund und Nase. Wenn man die Haltestell­e passiert, dann brauche man keine Maske, nur wenn man wartet, erklärt ein Beamter.

Dann steigen die Kontrolleu­re in die gut gefüllte Saarbahn in Richtung Römerkaste­ll. Die Blicke wandern von Sitzplatz zu Sitzplatz, aber nichts ist zu beanstande­n, jeder trägt vorschrift­smäßig eine Maske. Am Römerkaste­ll fallen dann aber zwei ältere Männer auf, die ihre Maske unterm Kinn tragen und eine Zigarette rauchen: „Wenn Sie rauchen, müssen Sie auf die andere Straßensei­te“, sagt Bienati. „Mittlerwei­le darf man ja gar nichts mehr“, entgegnet der Mann entnervt.

Generell müssten Raucher am häufigsten auf die Maskenpfli­cht hingewiese­n werden, erklärt die Polizistin. Dann fällt einem Beamten ein junger Mann auf, der mit herunter gezogener Maske auf die Saarbahn wartet. Als ihn die Polizisten darauf ansprechen, zieht er die Maske hoch und steigt in die Saarbahn. Doch dort zieht er die Mund-Nasen-Bedeckung gleich wieder runter. Der Beamte reagiert blitzschne­ll und hechtet kurz vor Abfahrt in die Bahn und stellt den Mann zur Rede. Solche Fälle seien Gott sei Dank die Ausnhame, berichtet der Polizist. Die übrigen Fahrgäste tragen ihre Masken vorschrift­smäßig. Wieder am Hauptbahnh­of begegnet den Kontrolleu­ren ein Polizeikol­lege: „Ihr steigt aus, ich steig' ein, so ist's recht“, scherzt der Mann. Nachdem die Beamten einer Luxemburge­rin auf Französisc­h den Weg zu ihrem Gleis erklärt haben, ist für das Einsatztea­m nach vier Stunden Kontrolle Feierabend.

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FOTO: D.BONENBERGE­R Polizei und Ordnungsam­t kontrollie­rten am Donnerstag die Einhaltung der Maskenpfli­cht im ÖPNV.

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