Raucher verstoßen im Saarland am häufigsten gegen Maskenpflicht
Schlag 11 Uhr am Saarbrücker Hauptbahnhof. Charline Bienati von der saarländischen Polizei, zwei ihrer Kollegen von der Ortspolizei und zwei Mitarbeiter des kommunalen Sicherheitsdienstes United Security kontrollieren an diesem Mittwoch die Einhaltung der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV ). Es ist der zweite saarlandweite Kontrolltag zur Einhaltung der Corona-Regeln. An den Haltestellen der Saarbahn ist einiges los an diesem Vormittag, Busse und Bahnen sind gut besetzt.
Was sofort deutlich wird: Bis auf wenige Ausnahmen wird die Maskenpflicht eingehalten: „Wir sind seit acht Uhr am kontrollieren, der Großteil der Menschen akzeptiert, dass Masken getragen werden müssen“, berichtet Bienati. Dann sticht den Beamten eine Frau ins Auge, die ohne Maske auf einer Bank an der Haltestelle sitzt: „Sie wissen, dass im Wartebereich eine Maskenpflicht besteht?“, fragt ein Beamter höflich, aber bestimmt: „Oh, stimmt ja“, sagt die Frau erschrocken und zieht ihre Maske schnell über Mund und Nase. Wenn man die Haltestelle passiert, dann brauche man keine Maske, nur wenn man wartet, erklärt ein Beamter.
Dann steigen die Kontrolleure in die gut gefüllte Saarbahn in Richtung Römerkastell. Die Blicke wandern von Sitzplatz zu Sitzplatz, aber nichts ist zu beanstanden, jeder trägt vorschriftsmäßig eine Maske. Am Römerkastell fallen dann aber zwei ältere Männer auf, die ihre Maske unterm Kinn tragen und eine Zigarette rauchen: „Wenn Sie rauchen, müssen Sie auf die andere Straßenseite“, sagt Bienati. „Mittlerweile darf man ja gar nichts mehr“, entgegnet der Mann entnervt.
Generell müssten Raucher am häufigsten auf die Maskenpflicht hingewiesen werden, erklärt die Polizistin. Dann fällt einem Beamten ein junger Mann auf, der mit herunter gezogener Maske auf die Saarbahn wartet. Als ihn die Polizisten darauf ansprechen, zieht er die Maske hoch und steigt in die Saarbahn. Doch dort zieht er die Mund-Nasen-Bedeckung gleich wieder runter. Der Beamte reagiert blitzschnell und hechtet kurz vor Abfahrt in die Bahn und stellt den Mann zur Rede. Solche Fälle seien Gott sei Dank die Ausnhame, berichtet der Polizist. Die übrigen Fahrgäste tragen ihre Masken vorschriftsmäßig. Wieder am Hauptbahnhof begegnet den Kontrolleuren ein Polizeikollege: „Ihr steigt aus, ich steig' ein, so ist's recht“, scherzt der Mann. Nachdem die Beamten einer Luxemburgerin auf Französisch den Weg zu ihrem Gleis erklärt haben, ist für das Einsatzteam nach vier Stunden Kontrolle Feierabend.