In unserer Serie „Wandern an Seen und Weihern“geht es heute an den Burbacher Waldweiher.
Der Waldweiher im Saarbrücker Stadtteil Burbach und der Saarkohlenwald locken zu Spaziergängen, Wanderungen oder Radtouren.
Der heutige Saarbrücker Stadtteil Burbach kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Das Dorf Burbach wurde im Jahr 1313 erstmals urkundlich erwähnt, es gehörte zum gräflichen Hof in Malstatt. In den 1750er Jahren hatte Burbach gerade mal 15 Häuser, die Einwohner waren leibeigene Bauern. Ab 1779 wurde Kohle gefördert, 1784 begann die Firma Heckel mit der Produktion von Hanfseilen, Jahrzehnte später wurden die ersten Stahlseile gefertigt. 1852 öffnete die Grube Von der Heydt, 1856 wurde die Burbacher Hütte gegründet, die Bevölkerung wuchs stark an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Burbach wegen der wichtigen Großindustrien stark bombardiert. Trümmer und Schutt wurden vor allem im unteren Burbachtal abgeladen
– und so entstand dort ein Damm. Kohle und Stahl sind inzwischen größtenteils Geschichte, doch den Damm gibt es noch. Dahinter liegt der Burbacher Waldweiher, der in den 1960er Jahren aufgestaut wurde. So entstand ein landschaftliches Kleinod, eine grüne Oase, und ein beliebtes Naherholungsgebiet, das laut Wikipedia am 4. September 1968 durch Bürgermeister Haßdenteufel offiziell eröffnet wurde.
Gespeist wird das langgestreckte Gewässer vom Burbach, der im Wald bei Riegelsberg entspringt, immer wieder von kleineren Bächen verstärkt wird und durch Von der Heydt und das Weyerbachtal nach Burbach sowie schließlich in die Saar fließt. Der Burbacher Waldweiher ist rund sieben Hektar groß, auf einem breiten, 1,7 Kilometer langen Weg kann man ihn in umrunden. An einer offenen Hütte mit Grillstelle können Besucher rasten. Am großen Parkplatz vor dem Weiher liegt das Restaurant Fischerhütte mit Biergarten. Der Angler Sportverein Saarbrücken von 1921 kümmert sich um die Anlage. Einige Bereiche des Weihers sind Schongebiete.
Bei unserem Besuch tummelten sich auf dem Wasser, an den Ufern und im nahen Wald diverse Vogelarten wie Stockenten, Reiher und Singvögel. Auch der Eisvogel schaut hier öfters vorbei, im hohen Schilf am Ufer findet er geeignete Ansitzgelegenheiten.
Vom Waldweiher aus kann man auch eine größere, knapp zehn Kilometer lange Wandertour in den Saarkohlenwald bis nach Von der Heydt und zurück unternehmen. Radfahrer finden hier ebenfalls gute Betätigungsmöglichkeiten, nach Riegelsberg sind es fünf Kilometer, nach Saarbrücken sieben Kilometer.
Anfahrt: Zufahrt in Burbach über die Hoch-, die Brunnen- und die Von-der-Heydt-Straße zur Straße Im Weyerbachtal und dann bis zum Parkplatz.