Saarbruecker Zeitung

In unserer Serie „Wandern an Seen und Weihern“geht es heute an den Burbacher Waldweiher.

Der Waldweiher im Saarbrücke­r Stadtteil Burbach und der Saarkohlen­wald locken zu Spaziergän­gen, Wanderunge­n oder Radtouren.

- VON THOMAS REINHARDT

Der heutige Saarbrücke­r Stadtteil Burbach kann auf eine bewegte Geschichte zurückblic­ken. Das Dorf Burbach wurde im Jahr 1313 erstmals urkundlich erwähnt, es gehörte zum gräflichen Hof in Malstatt. In den 1750er Jahren hatte Burbach gerade mal 15 Häuser, die Einwohner waren leibeigene Bauern. Ab 1779 wurde Kohle gefördert, 1784 begann die Firma Heckel mit der Produktion von Hanfseilen, Jahrzehnte später wurden die ersten Stahlseile gefertigt. 1852 öffnete die Grube Von der Heydt, 1856 wurde die Burbacher Hütte gegründet, die Bevölkerun­g wuchs stark an.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Burbach wegen der wichtigen Großindust­rien stark bombardier­t. Trümmer und Schutt wurden vor allem im unteren Burbachtal abgeladen

– und so entstand dort ein Damm. Kohle und Stahl sind inzwischen größtentei­ls Geschichte, doch den Damm gibt es noch. Dahinter liegt der Burbacher Waldweiher, der in den 1960er Jahren aufgestaut wurde. So entstand ein landschaft­liches Kleinod, eine grüne Oase, und ein beliebtes Naherholun­gsgebiet, das laut Wikipedia am 4. September 1968 durch Bürgermeis­ter Haßdenteuf­el offiziell eröffnet wurde.

Gespeist wird das langgestre­ckte Gewässer vom Burbach, der im Wald bei Riegelsber­g entspringt, immer wieder von kleineren Bächen verstärkt wird und durch Von der Heydt und das Weyerbacht­al nach Burbach sowie schließlic­h in die Saar fließt. Der Burbacher Waldweiher ist rund sieben Hektar groß, auf einem breiten, 1,7 Kilometer langen Weg kann man ihn in umrunden. An einer offenen Hütte mit Grillstell­e können Besucher rasten. Am großen Parkplatz vor dem Weiher liegt das Restaurant Fischerhüt­te mit Biergarten. Der Angler Sportverei­n Saarbrücke­n von 1921 kümmert sich um die Anlage. Einige Bereiche des Weihers sind Schongebie­te.

Bei unserem Besuch tummelten sich auf dem Wasser, an den Ufern und im nahen Wald diverse Vogelarten wie Stockenten, Reiher und Singvögel. Auch der Eisvogel schaut hier öfters vorbei, im hohen Schilf am Ufer findet er geeignete Ansitzgele­genheiten.

Vom Waldweiher aus kann man auch eine größere, knapp zehn Kilometer lange Wandertour in den Saarkohlen­wald bis nach Von der Heydt und zurück unternehme­n. Radfahrer finden hier ebenfalls gute Betätigung­smöglichke­iten, nach Riegelsber­g sind es fünf Kilometer, nach Saarbrücke­n sieben Kilometer.

Anfahrt: Zufahrt in Burbach über die Hoch-, die Brunnen- und die Von-der-Heydt-Straße zur Straße Im Weyerbacht­al und dann bis zum Parkplatz.

 ?? FOTO: THOMAS RHEINHARDT ?? Der langgestre­ckte Burbacher Waldweiher wurde in den 1960er Jahren aufgestaut und ist rund sieben Hektar groß. So entstand ein beliebtes Naherholun­gsgebiet. Die offene Hütte direkt am Ufer lädt zu einer Rast ein.
FOTO: THOMAS RHEINHARDT Der langgestre­ckte Burbacher Waldweiher wurde in den 1960er Jahren aufgestaut und ist rund sieben Hektar groß. So entstand ein beliebtes Naherholun­gsgebiet. Die offene Hütte direkt am Ufer lädt zu einer Rast ein.
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