Großmutters Kosmetiktipps steht auf dem Prüfstand, denn manche Ratschläge sind sogar schädlich.
Nicht alle kosmetischen Ratschläge aus Großmutters Zeiten gelten heute noch als empfehlenswert. Manche sind sogar ausgesprochen schädlich.
„Was Großmutter noch wusste“war der Titel einer Kochsendung, die zwischen 1982 und 2006 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Darin ging es vor allem um traditionelle Alltagskultur, schwerpunktmäßig Kulinarik, aber auch Gesundheit und Körperpflege spielten eine Rolle. Was oftmals mitschwang, war die Sehnsucht nach der guten, alten Zeit, in der Hausmittel eine wichtige Rolle spielten. Manche von Omas Tipps für Haut und Haar haben nach wie vor ihre Berechtigung, andere sollten besser nicht befolgt werden. Acht „Klassiker“hat die Kölner Hautärztin Dr. Uta Schlossberger beurteilt.
Eigelb fürs Haar Bei trockenem Haar oder Haarausfall soll eine Packung aus Eigelb helfen – pur oder gemischt mit anderen Zutaten wie zum Beispiel Olivenoder Kokosöl.
Uta Schlossberger: Das ist keine gute Idee. Das Eigelb klebt in den Haaren und kann zu üblen Gerüchen führen. Besser ist es, eine Spülung aus dem Drogeriemarkt zu verwenden.
Honig zur Lippenpflege Gegen spröde und rissige Lippen soll Honig wirken, der für rund zehn Minuten oder über Nacht einwirkt.
Schlossberger: Ja, Honig macht die Lippen geschmeidig und weich. Als Nachtkur ist er allerdings nicht geeignet, da man sich im Schlaf häufig die Lippen leckt und den Mund bewegt, wodurch der Honig an die Zähne gelangen und die Kariesbildung fördern kann.
Backpulver zum Zähneputzen Ein beliebtes Hausmittel, um die Zähne zu reinigen und gleichzeitig zu bleichen, ist Backpulver.
Schlossberger: Das kann die Zähne auf Dauer schädigen. Durch die schleifende Wirkung wird die Zahnoberfläche angeraut, wodurch sich schneller neue Verfärbungen bilden können. Auch Zitronensaft, der ebenso manchmal empfohlen wird, ist dafür nicht geeignet.
Kaffeesatz als Körperpeeling Was beim Kaffeekochen im Filter zurückbleibt, soll nicht nur als Pflanzendünger gut sein, sondern auch unter der Dusche als Peeling für eine streichelzarte Haut sorgen.
Schlossberger: Ja, Kaffeesatz kann man für ein Peeling benutzen. Durch die Massage erweitern sich die Gefäße und die Durchblutung der Haut wird angeregt. Das kann sogar bei Cellulite helfen.
Purer Zitronensaft für raue Haut Hornhaut und trockene, raue Stellen, die besonders gerne an Ellenbogen und Knien auftreten, sollen durch puren Zitronensaft weich werden.
Schlossberger: Beim Entfernen von Selbstbräuner kann Zitrone helfen. Für raue Stellen sollten andere Produkte verwendet werden.
Gurkenscheiben fürs Gesicht Der Klassiker unter den natürlichen Gesichtsmasken soll gegen trockene Haut wirken.
Schlossberger: Ja, das funktioniert sogar sehr gut. Die Gurkenscheiben versorgen die Haut mit Feuchtigkeit.
Zahnpasta gegen Pickel Unschöne Pickel im Gesicht sollen mithilfe von pur aufgetragener Zahnpasta über Nacht verschwinden.
Schlossberger: Dieses Hausmittel halte ich für eher nicht geeignet. Wenn in der Zahnpasta Fluoride und Menthol enthalten sind, kann dies die Haut reizen und zu Entzündungen führen.
Schwarzer Tee gegen Augenringe Bei dunklen Schatten unter den Augen soll schwarzer Tee für Linderung sorgen. Dafür werden Teebeutel für zehn Minuten auf die Augen gelegt.
Schlossberger: Das wirkt definitiv. Durch die Gerbstoffe ziehen sich die Gefäße der Haut im Bereich der Augenringe zusammen, wodurch sie weniger stark sichtbar sind.