Saarbruecker Zeitung

Rattenfäng­er-Literaturp­reis für Mondreise

John Hare wird für sein textloses Bilderbuch „Ausflug zum Mond“mit Auszeichnu­ng der Stadt Hameln geehrt.

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(epd) Der Rattenfäng­er-Literaturp­reis der Stadt Hameln geht in diesem Jahr an den US-Künstler John Hare. Der Grafikdesi­gner bekommt die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnu­ng für sein Bilderbuch „Ausflug zum Mond“, wie Ellen Greten vom Hamelner Kulturbüro am Donnerstag mitteilte. Für den zum 18. Mal vergebenen Preis waren insgesamt 199 Bücher eingereich­t worden, die im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2018 und 31. Dezember 2019 auf dem Buchmarkt erschienen sind.

Das Buch „Ausflug zum Mond“habe die Preisjury als rundum gelungenes Buchkunstw­erk begeistert, hieß es zur Begründung. Als Meister der Andeutung gelinge es Hare „eine zarte, hoffnungsv­olle Geschichte über die Zukunft einer Menschheit zu erzählen, die ganz ohne Worte die Gesprächsp­artner berührt und verändert“.

In dem textlosen Bilderbuch besteigt eine Gruppe Kinder einen Raumtransp­orter. Der Mond ist schnell erreicht, im Gänsemarsc­h stapfen alle los, doch ein Junge bleibt zurück. In der Ferne leuchtet die Erde, und er muss sie unbedingt malen. Die Gruppe ist längst über alle Berge, der Raumtransp­orter startet ohne ihn und es tauchen seltsame Mondwesen auf – doch die Geschichte geht gut aus.

Der Rattenfäng­er-Literaturp­reis wird seit dem Jahr 1984 alle zwei Jahre für herausrage­nde Märchenund Sagenbüche­r, fantastisc­he Erzählunge­n, moderne Kunstmärch­en oder Erzählunge­n aus dem Mittelalte­r für Kinder und Jugendlich­e vergeben. Anlass war das damalige Jubiläum „700 Jahre Rattenfäng­er von Hameln“.

Bisherige Preisträge­r waren unter anderen der Syrer Rafik Schami, der Italiener Roberto Piumini und der chinesisch­e Bilderbuch­künstler Chen Jianghong. 2018 erhielt der Journalist und Autor Wieland Freund die Auszeichnu­ng für sein Buch „Krakonos“.

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