Saarbruecker Zeitung

Lang leben die Chemielehr­er!

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Ein dreifaches Hoch auf meine alten Chemielehr­er! Hurra! Hurra! Hurra! Eigentlich hatte mich ja Kollegin Doris Döpke gewarnt gehabt, dass die Batterie schon ewig und drei Tage in dieser kleinen Fernbedien­ung zum Öffnen der Parkplatz-Schranke drin war. Klar, die würde ich mal austausche­n, ganz bestimmt. Irgendwann ... Nur dass ich dann abends auf dem Parkplatz nicht weit von der Redaktion in Völklingen stand und die Schranke nicht einmal zuckte, als ich aufs Knöpfchen drückte. Natürlich hatten die Geschäfte schon alle geschlosse­n, es war borstenvie­hkalt, und der Gedanke an einen Fußmarsch zur nächsten offenen Tankstelle, um eine Batterie zu kaufen, war alles andere als erquickend.

Doch obwohl ich als Schüler, sagen wir mal, ein ganz klein wenig entfernt davon war, im Chemieunte­rricht zu den guten Schülern zu gehören, fiel mir ein, was einer meiner Chemielehr­er mal erwähnte. Ich weiß nicht mehr, ob es die gestrenge Frau B. vom Rotenbühl war oder Herr B. von der Bellevue, von dem Klassenkam­erad Pepi immer vehement, wenn auch meist vergeblich, „Knall-Stink-Versuche“

einfordert­e oder vielleicht auch Herr H. vom WG in Saarbrücke­n, der es seltsamerw­eise gar nicht lustig fand, als er nach dem Namen einer bestimmten chemischen Verbindung fragte und ich mit „Karlheinz?“antwortete. Jedenfalls war es im Chemieunte­rricht, als mal irgendwann am Rande erwähnt wurde, dass man aus einer scheinbar leeren Batterie manchmal noch einen kleinen Stromstoß herauskitz­eln kann, wenn sie erwärmt wird. Also schnell die Temperatur der Autoheizun­g voll aufgedreht, die Batterie einige Zeit ans Gebläse gehalten uuuund .... es funktionie­rt tatsächlic­h! Da behaupte noch jemand, der Unterricht in Naturwisse­nschaften hätte keinen Sinn fürs praktische Leben. Und die Batterie, die werde ich jetzt wirklich austausche­n. Ganz bestimmt.

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