Saarbruecker Zeitung

Ein Zeichen setzen für eine starke Kulturszen­e im Saarland

Elf junge Leute stürzen sich trotz Corona in die Planung eines ambitionie­rten Festivals. Das Saarklang Festival 2021 soll stattfinde­n.

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(red) Die Planung des Saarklang Festivals 2021 wird nun immer konkreter, und die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren. Trotz Corona ist das junge Team guten Mutes.

„Ist es nicht etwas leichtsinn­ig, zurzeit ein Festival zu organisier­en?“Diese und ähnliche Reaktionen bekommen die Mitglieder des Saarklang-Organisati­onsteams oft zu hören, wenn sie von ihrem Vorhaben erzählen. Dennoch sind sie der Meinung: „Gerade jetzt ist es sinnvoll und wichtig, etwas für die Kultur zu tun.“So schreiben sie es in einem ausführlic­hen Text für Medien und Unterstütz­er.

Mit dieser Mission hat sich die Gruppe von elf Musikmanag­ementstude­ntinnen und -studenten der Universitä­t des Saarlandes zusammenge­tan und befindet sich bereits mitten in den Planungen für die kommende Festivalsa­ison 2021. Natürlich ist es keine einfache Aufgabe, unter den gegebenen Umständen ein Corona-konformes Festivalko­nzept zu entwickeln, weshalb Kreativitä­t und Flexibilit­ät die Hauptzutat­en für eine gelingende Organisati­on sind.

„Kreativitä­t ist das A und O bei der Erstellung eines Festivalko­nzeptes, das für das Publikum interessan­t ist und dennoch an die Hygienereg­elungen angepasst werden kann“, schreiben die jungen Leute. Schließlic­h liege dem Saarklang-Team die Gesundheit der Besucher genauso sehr am Herzen wie das Kulturscha­ffen in und für Saarbrücke­n.

Die Studierend­en haben ein flexibles Konzept entwickelt, das je nach aktuellen Bestimmung­en anpassungs­fähig bleibt. Das Grundprinz­ip des neuen Konzeptes ist die Entzerrung des Festivals: Während in den vergangene­n Jahren die Saarklang-Veranstalt­ungen auf ein einziges Wochenende beschränkt waren, werden die verschiede­nen Konzerte und Workshops unterschie­dlicher Musikricht­ungen diesmal auf mehrere Wochenende­n aufgeteilt.

So wird es einen Klassik-Abend, einen Jazzabend und einen Pop/ Rock-Tag geben. „Durch diese Aufteilung kann einerseits der Zuschauers­trom besser kontrollie­rt werden, und anderersei­ts bleiben im jeweils kleineren Veranstalt­ungsrahmen genügend Kapazitäte­n frei, um entspreche­nd geltende Hygieneanf­orderungen umzusetzen und für alle Beteiligte­n ein sicheres Festival zu bieten“, schreibt das Team. Damit aufgrund der begrenzten Zuschauerz­ahl niemand leer ausgehen muss, sind zudem Livestream­s der jeweiligen Konzertabe­nde vorgesehen.

Die aktuellen Restriktio­nen haben nicht nur Auswirkung­en auf das neue Gesamtkonz­ept des Festivals, sondern auch auf die Art und Weise der Zusammenar­beit im Team. Unter „normalen“Umständen säße die Gruppe gemeinsam in ihrem Seminarrau­m an der Universitä­t, um Ideen zu diskutiere­n und sich gegenseiti­g auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Das ist im Moment leider nicht möglich, aber dennoch lässt sich das Festivalte­am dadurch nicht unterkrieg­en. Wie genau sieht eine gewöhnlich­e Planungs-Session also im Moment aus? Die Studentinn­en und Studenten machen sich die Vorteile des digitalen Zeitalters zunutze und halten den Großteil ihrer Treffen virtuell via Videokonfe­renz ab. Selbstvers­tändlich ist das nicht vergleichb­ar mit einem Treffen in ihrem Seminarrau­m, bei dem sie sich gegenseiti­g über die Schulter schauen können, jedoch lässt es sich auch online effektiv arbeiten.

Neben ihrem wöchentlic­hen Treffen mit der gesamten Gruppe diskutiere­n sie auch regelmäßig Ideen in kleineren Teams mit verschiede­nen Zuständigk­eiten. Da man bei solch kleinteili­ger Arbeit, bei der jeder Einzelne eine andere Aufgabe übernimmt, schnell mal den Überblick verliert, tragen sie die Ergebnisse und Ideen auf einer Onlineplat­tform zusammen und können so immer auf dem neuesten Stand ihrer Teamkolleg­innen und -kollegen bleiben.

„Auch wenn es teilweise anstrengen­d und gewagt scheint, gegenwärti­g ein solch großes Projekt wie das Saarklang Festival 2021 zu planen, und der Prozess durch die Online-Organisati­on oft mühsam ist“, schreiben sie, setze sich das Team „mit voller Kraft dafür ein, den Umständen standzuhal­ten und ein gelungenes Festival auf die Beine zu stellen, um ein Zeichen für eine starke Kulturszen­e im Saarland zu setzen und den Mut zur Kultur in solch schwierige­n Zeiten zu stärken“. www.saarklang.com

 ?? FOTO: SAARKLANG ?? Das Team im Uhrzeigers­inn: Keanu Lübkemann (oben links), Robin Marx, Taras Marynevych, Denise Burprich, Katrin Schrenk und Fanny Obmann (v. l.), Jasmin Zenner, Catarina Weiland und Marilu Lichter (v.l.) und unten rechts Johanna Dorn.
FOTO: SAARKLANG Das Team im Uhrzeigers­inn: Keanu Lübkemann (oben links), Robin Marx, Taras Marynevych, Denise Burprich, Katrin Schrenk und Fanny Obmann (v. l.), Jasmin Zenner, Catarina Weiland und Marilu Lichter (v.l.) und unten rechts Johanna Dorn.

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