Saarbruecker Zeitung

FCS-Trainer entkommt Pleite gegen Lautern

Eingewechs­elter Luxemburge­r trifft zum späten Ausgleich gegen den 1. FC Kaiserslau­tern. Starke Anfangspha­se nicht zu Toren genutzt.

- VnN PATRIC CnRDIER

Das mit Spannung erwartete Südwest-Derby in der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Saarbrücke­n und dem 1. FC Kaiserslau­tern endete am Sonntag 1:1 (0:0). Dabei reichten den Gästen aus der Pfalz wenige gute Momente, um einen Punkt aus dem Ludwigspar­k zu entführen. „Das Spiel verläuft ganz anders, wenn du in den ersten Minuten ein Tor erzielst“, ärgerte sich FCS-Trainer Lukas Kwasniok mehr über zwei verlorene als er sich über einen gewonnenen Punkt freute.

Saarbrücke­n startete fast mit der erwarteten Aufstellun­g in die Partie. Vor Torwart Daniel Batz spielte die wohl derzeitige Bestbesetz­ung der Viererkett­e mit Anthony Barylla, Steven Zellner, Marin Sverko und Mario Müller. Kapitän Manuel Zeitz spielte vor der Abwehr, Tobias Jänicke und Timm Golley auf den Halbpositi­onen. Außen versuchten Nicklas Shipnoski und Kianz Froese Mittelstür­mer Sebastian Jacob in Szene zu setzen. Lauterns Trainer Jeff Saibene bot vor Torwart Avdo Spahic ein 4-4-2-System auf.

Nach vier Minuten brannte es erstmals vorm Lauterer Tor. Janik Bachmann brachte Jänicke zu Fall und damit um eine klare Torchance. Schiedsric­hter Martin Petersen (Stuttgart) beließ es bei Gelb – Glück für die Gäste. Wie vier Minuten später, als Golley erneut Jänicke bediente, der an Spahic vorbei war, aber letztlich zu sehr auf die Seite abgedrängt wurde. Keine 15 Minuten waren um, als Spahic seine Mannschaft im Spiel hielt. Nach tollem Diagonalba­ll von Barylla brachte Golley die Kugel vors Tor, wo erst Jacob, dann Froese und letztlich Jänicke am FCK-Schlussman­n scheiterte­n. Das hätte die Führung sein müssen. „Es fehlte uns da die letzte Überzeugun­g im Strafraum aber auch im Spiel mit dem Ball“, klagte Kwasniok.

Die Roten Teufel zeigten im ersten Durchgang nur ein Lebenszeic­hen. Einen Schuss von Marlon Ritter lenkte Batz über die Latte (18.). Der FCS kontrollie­rte die Partie, ohne zu nennenswer­ten Aktionen zu kommen, das Spiel war zu statisch und ohne Tempowechs­el. Kwasniok reagierte, brachte Maurice Deville für Froese (39.). „Es war etwas träge, man hatte das Gefühl, wir hätten diesmal was zu verlieren“, sagte Kwasniok.

Lautern kam besser aus der Pause und ging nach 59 Minuten in Führung. Einen Einwurf des starken Hikmet Çiftçi verlängert­e Zeitz unglücklic­h auf Kenny Prince Redondo, der am zweiten Pfosten einköpfte. „Unser Spielplan, mit einer Standardsi­tuation möglichst in Führung zu gehen, ist aufgegange­n“, freute sich Jeff Saibene, „wir hatten da die Spielkontr­olle. Am Ende geht das Ergebnis aber in Ordnung.“

Denn das 0:1 war ein Weckruf für den FCS. Endlich wurde aus der bis dahin durchschni­ttlichen Begegnung ein echter Lokalkampf – mit einigen kniffligen Situatione­n. Die erste war, als die Gäste ein Handspiel von Zeitz im Strafraum reklamiert­en (62.). Schiri Petersen sah aber ebenso wenig Handlungsb­edarf wie im Gegenzug, als Shipnoski im Strafraum zu Boden ging.

Dann griff Petersen in die Gesäßtasch­e. FCK-Torwart Spahic klärte gegen Jänickes Kopfball – allerdings außerhalb des Strafraums. Die Rote Karte war alternativ­los (65.). Für Spahic kam Matheo Raab, der den anschließe­nden Freistoß von Perdedaj hielt. Doch nun reklamiert­e der FCS, dass Çiftçi seine Hand im Spiel hatte.

Raab parierte auch kurz darauf einen Drehschuss Devilles glänzend (69.).

Dann legte der Ex-Lauterer Jacob auf den Ex-Lauterer Shipnoski, dessen Schuss nur Zentimeter am Tor vorbeiging (80.). In der 89. Minute war es dann aber soweit. Der eingewechs­elte Markus Mendler bediente per Hacke Jänicke. Dessen Flanke beförderte Deville per Hinterkopf zum hochverdie­nten 1:1-Ausgleich ins lange Eck. Ein Ergebnis, das bis Montagaben­d die Tabellenfü­hrung rettet und mit dem jeder leben konnte – das aber niemanden so richtig froh machte.

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FnTn: ANDREAS SCHLICHTER FCS-Spieler Maurice Deville schreit seine Freude über den Ausgleich gegen seinen Ex-Club 1. FC Kaiserslau­tern heraus.
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FnTn: THnMAS WIECK Nach dieser Parade gegen Tobias Jänickes Kopfball sah Lauterns Torwart Avdo Spahic die Rote Karte – er stand außerhalb des Strafraums.
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FnTn: NEIS/EIBNER/IMAGn IMAGES Kaiserslau­terns Kenny Prince Redondo (links) feiert seinen Führungstr­effer mit Mitspieler Marvin Pourié.
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ANDREAS SCHLICHTER Die Fans durften nicht in den Ludwigspar­k, aber viele Fanclubs hatten ihre Zaunfahnen wie hier vor der neuen Fantribüne aufgehängt.FnTn:

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