FCS-Trainer entkommt Pleite gegen Lautern
Eingewechselter Luxemburger trifft zum späten Ausgleich gegen den 1. FC Kaiserslautern. Starke Anfangsphase nicht zu Toren genutzt.
Das mit Spannung erwartete Südwest-Derby in der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern endete am Sonntag 1:1 (0:0). Dabei reichten den Gästen aus der Pfalz wenige gute Momente, um einen Punkt aus dem Ludwigspark zu entführen. „Das Spiel verläuft ganz anders, wenn du in den ersten Minuten ein Tor erzielst“, ärgerte sich FCS-Trainer Lukas Kwasniok mehr über zwei verlorene als er sich über einen gewonnenen Punkt freute.
Saarbrücken startete fast mit der erwarteten Aufstellung in die Partie. Vor Torwart Daniel Batz spielte die wohl derzeitige Bestbesetzung der Viererkette mit Anthony Barylla, Steven Zellner, Marin Sverko und Mario Müller. Kapitän Manuel Zeitz spielte vor der Abwehr, Tobias Jänicke und Timm Golley auf den Halbpositionen. Außen versuchten Nicklas Shipnoski und Kianz Froese Mittelstürmer Sebastian Jacob in Szene zu setzen. Lauterns Trainer Jeff Saibene bot vor Torwart Avdo Spahic ein 4-4-2-System auf.
Nach vier Minuten brannte es erstmals vorm Lauterer Tor. Janik Bachmann brachte Jänicke zu Fall und damit um eine klare Torchance. Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) beließ es bei Gelb – Glück für die Gäste. Wie vier Minuten später, als Golley erneut Jänicke bediente, der an Spahic vorbei war, aber letztlich zu sehr auf die Seite abgedrängt wurde. Keine 15 Minuten waren um, als Spahic seine Mannschaft im Spiel hielt. Nach tollem Diagonalball von Barylla brachte Golley die Kugel vors Tor, wo erst Jacob, dann Froese und letztlich Jänicke am FCK-Schlussmann scheiterten. Das hätte die Führung sein müssen. „Es fehlte uns da die letzte Überzeugung im Strafraum aber auch im Spiel mit dem Ball“, klagte Kwasniok.
Die Roten Teufel zeigten im ersten Durchgang nur ein Lebenszeichen. Einen Schuss von Marlon Ritter lenkte Batz über die Latte (18.). Der FCS kontrollierte die Partie, ohne zu nennenswerten Aktionen zu kommen, das Spiel war zu statisch und ohne Tempowechsel. Kwasniok reagierte, brachte Maurice Deville für Froese (39.). „Es war etwas träge, man hatte das Gefühl, wir hätten diesmal was zu verlieren“, sagte Kwasniok.
Lautern kam besser aus der Pause und ging nach 59 Minuten in Führung. Einen Einwurf des starken Hikmet Çiftçi verlängerte Zeitz unglücklich auf Kenny Prince Redondo, der am zweiten Pfosten einköpfte. „Unser Spielplan, mit einer Standardsituation möglichst in Führung zu gehen, ist aufgegangen“, freute sich Jeff Saibene, „wir hatten da die Spielkontrolle. Am Ende geht das Ergebnis aber in Ordnung.“
Denn das 0:1 war ein Weckruf für den FCS. Endlich wurde aus der bis dahin durchschnittlichen Begegnung ein echter Lokalkampf – mit einigen kniffligen Situationen. Die erste war, als die Gäste ein Handspiel von Zeitz im Strafraum reklamierten (62.). Schiri Petersen sah aber ebenso wenig Handlungsbedarf wie im Gegenzug, als Shipnoski im Strafraum zu Boden ging.
Dann griff Petersen in die Gesäßtasche. FCK-Torwart Spahic klärte gegen Jänickes Kopfball – allerdings außerhalb des Strafraums. Die Rote Karte war alternativlos (65.). Für Spahic kam Matheo Raab, der den anschließenden Freistoß von Perdedaj hielt. Doch nun reklamierte der FCS, dass Çiftçi seine Hand im Spiel hatte.
Raab parierte auch kurz darauf einen Drehschuss Devilles glänzend (69.).
Dann legte der Ex-Lauterer Jacob auf den Ex-Lauterer Shipnoski, dessen Schuss nur Zentimeter am Tor vorbeiging (80.). In der 89. Minute war es dann aber soweit. Der eingewechselte Markus Mendler bediente per Hacke Jänicke. Dessen Flanke beförderte Deville per Hinterkopf zum hochverdienten 1:1-Ausgleich ins lange Eck. Ein Ergebnis, das bis Montagabend die Tabellenführung rettet und mit dem jeder leben konnte – das aber niemanden so richtig froh machte.