Saarbruecker Zeitung

Lufthansa plant „wichtige Rolle“bei Impfstoff-Verteilung

- Produktion dieser Seite: Frauke Scholl Iris Neu-Michalik

(dpa) Die Lufthansa will bei der globalen Verteilung von Corona-Impfstoffe­n kräftig mitmischen. Aller Voraussich­t nach würden größere Mengen in Mitteleuro­pa hergestell­t, sagte der Chef der Frachttoch­ter Lufthansa Cargo, Peter Gerber, am Wochenende. „Für diesen Fall ist klar, dass die Lufthansa Cargo eine wichtige Rolle spielt.“

Ein Argument Gerbers ist neben den europäisch­en Pharma-Kapazitäte­n die etablierte Infrastruk­tur am Drehkreuz Frankfurt, an dem auch importiert­e Pharmazeut­ika umgeschlag­en werden könnten. Aktuell stehen am größten deutschen Flughafen laut Betreiber Fraport an die 14 000 Quadratmet­er „temperatur­geführte“Umschlagka­pazitäten zur Verfügung, wobei der größere Teil direkt von Lufthansa Cargo gemanagt wird. 2019 wurden in Frankfurt rund 120 000 Tonnen Impfstoffe, Arzneimitt­el und andere Pharma-Produkte umgeschlag­en.

„Wir haben sehr lange Erfahrunge­n mit dem Fliegen von Produkten, die gekühlt werden müssen“, sagte Gerber. Zu den Corona-Impfstoffe­n laufen nach seinen Angaben bereits seit Monaten Gespräche auf Experten-Ebene mit den Logistik-Dienstleis­tern und den Pharma-Hersteller­n. Weil mit ersten Zulassunge­n bereits in diesem Dezember gerechnet wird, werde bereits kräftig verhandelt. Gerber rechnet mit einem Höhepunkt der Transporta­ufträge zwischen Mai und Oktober des kommenden Jahres.

Lufthansa Cargo ist vor allem in Europa, Asien sowie in Nord- und Südamerika aktiv. Afrika und der Nahe Osten gelten hingegen als vorrangige­s Gebiet der arabischen Airline Emirates, wenngleich Gerber auch hier künftig mitmischen will.

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