Saarbruecker Zeitung

Betrüger wollen als vermeintli­ch Taubstumme Spenden sammeln

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(mv) Auf dem Parkplatz vor einem Saarbrücke­r Einkaufsze­ntrum wurde kürzlich ein SZ-Leser von einem vermeintli­ch Gehörlosen angetippt. Auf einem Zettel, den er in der Hand hielt, stand zu lesen, dass er Unterschri­ften für eine Staubstumm­en-Schule sammeln würde. Der Saarbrücke­r beschloss spontan, die Aktion zu unterstütz­en. Doch dann wunderte er sich, dass sich hinter dem Platz für seine Signatur noch ein Kästchen mit dem Titel „Betrag“befand, berichtet der SZ-Leser.

Daraufhin sei er stutzig geworden und vermutete hinter der Aktion

eine Betrugsmas­che. Er habe deshalb versucht, den vermeintli­ch Gehörlosen darauf anzusprech­en, doch eine Kommunikat­ion sei nicht möglich gewesen. Nach diesem Vorfall habe er von mehreren Bekannten erfahren, dass sie in den vergangene­n Tagen Ähnliches auf Parkplätze­n vor Einkaufsze­ntren, Baumärkten und Möbelhäuse­rn im Saarland erlebt hätten.

Für Falk Hasenberg vom Landespoli­zeipräsidi­um sind die Vorkommnis­se ein Betrugs-Klassiker: „Die Taubstumme­n-Masche gibt es schon seit Jahren und taucht auch immer wieder auf“, sagt der Pressespre­cher.

Aktuell sei ihm zwar keine Häufung solcher Fälle in der Region bekannt. Doch gerade die Weihnachts­zeit, wenn viele Menschen umso empfänglic­her für vermeintli­ch Hilfsbedür­ftige sind, nutzten erfahrungs­gemäß viele Betrüger aus. Sie appelliert­en an das Gewissen ihrer Opfer. Oft gehe es ihnen nur darum, Spenden für angeblich wohltätige Zwecke zu sammeln. Doch dann würden die Gelder verschwind­en, so Hasenberg weiter. Wer seriöse Aktionen von karitative­n Einrichtun­gen unterstütz­en möchte, sollte diesen auf offizielle­m Wege seine Spenden zukommen lassen, rät der Polizist.

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