Boie lehnt Preis des Vereins Deutsche Sprache ab
(kna) Die Autorin Kirsten Boie (70) hat einen Sprachpreis des Vereins Deutsche Sprache wegen rechtspopulistischer Äußerungen des Bundesvorsitzenden Walter Krämer abgelehnt. „Mit Erschrecken habe ich dabei Äußerungen des Bundesvorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache e.V. gelesen“, schreibt Boie in einem Brief an den Landesverband Hamburg des Vereins, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (kna) vorliegt.
Krämer rede von „Lügenpresse“, sogar vom „aktuellen Meinungsterror unserer weitgehend linksgestrickten Lügenpresse“; von der „Überfremdung der deutschen Sprache“und vom Genderwahn. Die Autorin beklagt zugleich, dass der Verein eine „verkürzte und realitätsfremde Vorstellung von Sprache“propagiere, die sie erschrecke. Boie sollte den Elbschwanenorden des Hamburger Landesverbandes erhalten. Eigenen Angaben zufolge zeichnet der Verein damit jedes Jahr Menschen und Institutionen der Hamburger Region aus, „die sich um Pflege und Förderung der deutschen Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben“. Boie ist eine der bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Seit Mitte der 80er veröffentlichte die Hamburgerin mehr als 100 Bücher, darunter etwa „Der kleine Ritter Trenk“, „Seeräubermoses“, „Skogland“, „Die Medlevinger“und vor allem die „Möwenweg“-Bände, ihre erfolgreichste Reihe.