Saarbruecker Zeitung

Wenn der Spülkasten aussetzt

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Absurd: Worüber haben wir in den vergangene­n Monaten am meisten diskutiert? Masken? Maskenzwan­g? Abstandsre­geln? Ist der Lockdown nötig? Muss er ganz anders aussehen? Brauchen wir eine Corona-Polizei? Verlieren wir unsere Grundrecht­e?

Sicher – Diskussion­en gehören zur Demokratie. Und all die Menschen, deren Existenz auf dem Spiel steht, haben verdammt Recht damit, auf die Barrikaden zu gehen. Gut so! Die Gesellscha­ft soll erfahren, dass ihnen das Wasser bis zum Halse steht. Und im nächsten Schritt müsste sich unsere Gesellscha­ft fragen: Ja, was ist denn da los? Und wo könnte das alles noch enden? Wenn nämlich erst mal die ganzen Selbststän­digen, Künstler, Kleinunter­nehmer, Gastronome­n, Hoteliers und, und, und in Existenzno­t sind, könnten dann nicht auch irgendwann andere Firmen ins Wanken kommen? Womöglich sogar solche, die unser aller Daseinsvor­sorge gewährleis­ten? Kliniken? Wasserwerk­e?

Ich glaube: So mancher Zeitgenoss­e würde den Zusammenbr­uch seiner Stadtwerke erst bemerken, wenn seine Toiletten-Spülung aussetzt. Dann aber wär's schon ziemlich unangenehm. So weit sollten wir's nicht kommen lassen.

Wir sollten uns rechtzeiti­g um das kümmern, was unsere Gesellscha­ft am Leben und am Laufen hält.

Das kann man auch mit Maske. Zum Glück haben unsere Landespoli­tiker das begriffen und stützen unsere Daseinsvor­sorge. Viele Bürger hätten daran bis heute nicht gedacht. Leider. Zu selbstvers­tändlich ist das Wasser der Toiletten-Spülung.

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