Premiere an SHG-Klinik Völklingen
(red) Erstmals wurde am Herz-Zentrum Saar der SHG-Kliniken Völklingen eine krankheitsbedingte Ausweitung am Herzen eines Patienten, ein sogenanntes Aneurysma, durch das Zusammenraffen des Gewebes in der betroffenen Herzregion beseitigt. Dadurch könne das Herz beinahe wieder wie zuvor funktionieren, heißt es in einer Mitteilung der SHG-Kliniken. Die Patientin, eine 76-jährige Frau, konnte nach einigen Tagen Krankenhausaufenthalt wieder entlassen werden. Ursache ihres Aneurysmas sei ein zuvor erlittener Vorderwandinfarkt gewesen, dem schwere Begleiterkrankungen gefolgt seien.
Ausgeführt haben das aus den USA stammende neuartige Verfahren, das weltweit bislang etwa 250 Mal eingesetzt wurde, der Kardiologe Dr. Fernando Gatto und der Herzchirurg Dr. Peter Greilach, und dies bei schlagendem Herzen und ohne Öffnung des Brustkorbs der Patientin. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Mediziner sieht dabei so aus, dass sich der Kardiologe mittels Katheter von innen und der Chirurg von außen über einen kleinen Einschnitt an der Seite des Brustkorbs an die betroffene Stelle des Herzens heranarbeiten und das Narbengewebe mittels eines Implantats quasi zusammennähen. Dadurch nimmt das Herz wieder eine normalere Form und Größe an. Auf diese Weise kann die Durchblutung des Körpers verbessert werden, was sich auch auf die anderen Organe auswirkt.
„Das Revivent TC Live-Verfahren bietet eine Therapiemöglichkeit für Patienten nach einem Herzinfarkt, deren Herzschwäche mit anderen Therapieverfahren allein nicht ausreichend zu behandeln ist“, sagt Dr. Gatto, Oberarzt und im Herz-Zentrum Leiter der Herzkatheterlabore. „Allerdings ist das Verfahren noch zu neu, um sicher sagen zu können, ob es auch zur erhofften Lebensverlängerung bei den Patienten kommt. Das muss die Zukunft zeigen.“In Deutschland wurde das neue Verfahren nach Angaben Gattos bislang rund 80 Mal eingesetzt, mit Völklingen im Saarland nun zum ersten Mal.