Saarbruecker Zeitung

Horror-Unfall mit Happy End

Formel-1-Pilot Roman Grosjean übersteht schlimmen Crash in Bahrain fast unverletzt.

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(sid) Im Schatten des Horror-Unfalls von Romain Grosjean hat der frischgeba­ckene Formel-1-Rekordwelt­meister Lewis Hamilton den nächsten souveränen Sieg eingefahre­n. Der unersättli­che Mercedes-Pilot errang am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain seinen 95. Grand-Prix-Erfolg – die Nachricht des Tages war aber, dass Haas-Pilot Grosjean nur leicht verletzt einem Flammeninf­erno entrann, das Erinnerung­en an den Nürburgrin­g-Unfall Niki Laudas weckte.

„Das war ein Riesenscho­ck“, sagte Hamilton nach dem Rennen: „Ich bin froh, dass der Cockpitsch­utz funktionie­rt hat, dass die Leitplanke ihm nicht den Kopf abgeschnit­ten hat. Das ist ein gefährlich­er Sport, wir gehen hier ans Limit.“

Wie durch ein Wunder rettete sich der Franzose selbständi­g aus einem Feuerball, der einmal sein Rennwagen gewesen war. Sein Haas-Ferrari brannte völlig aus und war dann in zwei Teile zerborsten, das Chassis steckte in der Leitplanke fest, ein Vorderrad kullerte in die Wüste von Sakhir. Das Unglaublic­he: Grosjean selbst blieb in Monocoque und feuerfeste­r Kleidung relativ gut geschützt und kam mit vergleichs­weise leichten Blessuren und einem großen Schrecken davon.

In der ersten Runde des Rennens, das Hamilton vor dem RedBull-Duo Max Verstappen und Alex Albon gewann und in dem Ferrari-Pilot Sebastian Vettel auf Rang 13 keine Rolle spielte, war es bereits passiert. Im hinteren Teil des Feldes ging es wild und unübersich­tlich zu. Der von Position 19 gestartete Grosjean zog hart nach rechts und übersah wohl den AlphaTauri von Daniil Kwjat. Die Räder der Boliden berührten sich – danach war Grosjean nur noch Passagier und schoss geradeaus in die Leitplanke.

Mithilfe der Streckenpo­sten verließ der 34-Jährige sichtlich benommen die brennende Unfallstel­le. Laut Mitteilung seines Teams erlitt er leichte Verbrennun­gen an Händen und Knöcheln, wo der Anzug ihn nicht schützte. Als Vorsichtsm­aßnahme und für weitere Untersuchu­ngen wurde Grosjean in ein Krankenhau­s gebracht.

85 Minuten dauerten die Reparatur-Arbeiten. Die zerstörte und in weiten Teilen verkohlte Leitplanke an der Unfallstel­le wurde durch eine Mauer ersetzt. Erst danach wurde das Rennen fortgesetz­t – mit dem seit zwei Wochen siebenmali­gen Weltmeiste­r Hamilton als Sieger.

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FnTn: LENNnN/PnnL GETTY/DPA Der Bolide des Franzosen Romain Grosjean kracht bei einem Unfall kurz nach dem Start in die Leitplanke­n und geht in Flammen auf.

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