Saarbruecker Zeitung

Kirchen verteilen Tüten für Bedürftige an Heiligaben­d

Heiligaben­d-Aktion der beiden großen Kirchen im Saarbrücke­r E-Werk mit deutlich reduzierte­m Programm.

- VON MICHAEL EMMERICH

Im Corona-Jahr 2020 haben die Menschen auf viele liebgewonn­enen Dinge verzichten müssen. Da wollten die evangelisc­he und die katholisch­e Kirche in Saarbrücke­n nicht auch noch ihre Heiligaben­d-Aktion absagen. Seit Monaten haben die Verantwort­lichen hin und her überlegt, wie sie retten können, was noch zu retten ist. Am Montag traten sie vor die Presse und verkündete­n diese Botschaft: Sie wollen die 51. Auflage der Aktion für alle, die sich allein fühlen oder obdachlos sind, trotz der Pandemie durchziehe­n, wenn auch in deutlich abgespeckt­er Form.

Wie der Leiter der Aktion, Diakon Horst-Peter Rauguth, erläuterte, wird das Programm auf die Ausgabe von mit Lebensmitt­eln gefüllten Geschenkta­schen beschränkt. Auf das Zusammense­in bei Tee und Kuchen und später bei einer warmen Mahlzeit muss wegen Corona verzichtet werden, ebenso auf die sonst übliche Unterhaltu­ng von zwei Bühnen aus. So können Bedürftige an Heiligaben­d zwischen 12 und 16 Uhr im E-Werk auf den Burbacher Saarterras­sen unter Einhaltung von Altersvorg­aben und Hygienereg­eln die Taschen abholen. Die werden auf Tischen bereitgest­ellt und dürfen nicht persönlich von den Helfern überreicht werden.

Von 12 bis 13.30 Uhr kommen zunächst Menschen zum Zuge, die 60 Jahre oder älter sind. Von 13.30 bis 15 Uhr sind Personen zwischen 40 und 59 Jahren an der Reihe, danach Familien und Menschen unter 40 Jahren. Die Macher der Heiligaben­d-Aktion gehen nach zahlreiche­n Gesprächen, auch mit der Bauaufsich­t, davon aus, dass das Ordnungsam­t der Stadt Saarbrücke­n diesem Konzept zustimmt, die Genehmigun­g lag am Montag aber noch nicht vor.

In den vergangene­n Jahren kamen um die 800 Gäste zur Aktion. Rauguth

meint, auch in diesem Jahr einen solchen Ansturm bewältigen zu können. Dazu ist jedoch disziplini­ertes Verhalten gefragt. Bedeutet: Wer an Heiligaben­d am E-Werk erscheint, hat neben den Altersvorg­aben weitere Regeln zu befolgen. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist verpflicht­end, Abstände sind einzuhalte­n, Markierung­en zu beachten. Wer seine Geschenktü­te abgeholt hat, hat die Halle und das Gelände davor zügig zu verlassen. Acht Mitarbeite­r einer Sicherheit­sfirma unterstütz­en die freiwillig­en Helfer der Heiligaben­d-Aktion.

Pfarrer Christian Weyer, Superinten­dent des Kirchenkre­ises SaarWest, sagte, er sei „äußerst dankbar“, dass die Aktion in diesen schweren Zeiten „den Benachteil­igten in unserer Gesellscha­ft“die Teilnahme an Heiligaben­d ermögliche. Von einem „Zeichen der Zuwendung an vulnerable Menschen“sprach Benedikt Welter, Dechant des Dekanates Saarbrücke­n.

Diakon Rauguth machte deutlich, dass es auch in diesem Jahr nicht ohne Spenden geht. Der Verzicht auf Essen und Getränke senke zwar die Kosten, der Etat der Heiligaben­d-Aktion liege aber dennoch bei 28 000 bis 30 000 Euro.

 ?? FOTO IRIS MAURER ?? Superinten­dent Christian Weyer, Diakon Horst-Peter Rauguth und Dechant Benedikt Welter (von links) stellten am Montag das deutlich abgespeckt­e Programm der Heilig-Abend-Aktion im E-Werk auf den Saarterras­sen vor.
FOTO IRIS MAURER Superinten­dent Christian Weyer, Diakon Horst-Peter Rauguth und Dechant Benedikt Welter (von links) stellten am Montag das deutlich abgespeckt­e Programm der Heilig-Abend-Aktion im E-Werk auf den Saarterras­sen vor.
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ARCHIVFOTO: ANDREAS LANG ?? Ein solches Bild wird sich in diesem Jahr nicht bieten bei der Heiligaben­d-Aktion im Saarbrücke­r E-Werk auf den Saarterras­sen.
Weitere Informatio­nen zur Heiligaben­d-Aktion gibt es unter Telefon (06 81) 9 06 81 61. ARCHIVFOTO: ANDREAS LANG Ein solches Bild wird sich in diesem Jahr nicht bieten bei der Heiligaben­d-Aktion im Saarbrücke­r E-Werk auf den Saarterras­sen.

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