Saarbruecker Zeitung

Frankreich rückt nach Kritik von Sicherheit­sgesetz ab

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(dpa) Nach massivem Protest gegen das umstritten­e Sicherheit­sgesetz und Polizeigew­alt ist die Regierungs­mehrheit in Frankreich eingeknick­t. Die Regierungs­fraktionen im Unterhaus kündigten am Montag nach einer Krisensitz­ung im Élyséepala­st an, dass sie den besonders scharf kritisiert­en Artikel 24 neu formuliere­n wollen. Dieser Artikel soll die Veröffentl­ichung von Aufnahmen von Polizeiein­sätzen einschränk­en. Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron hatte die Sitzung einberufen und die Regierung ungewöhnli­ch scharf aufgeforde­rt, Vorschläge zu unterbreit­en, um das Vertrauens­verhältnis zwischen der Polizei und den Menschen im Land wiederherz­ustellen.

Am Wochenende waren landesweit mehr als 100 000 Menschen auf die Straße gegangen. Das Gesetz soll der Regierung zufolge eigentlich die Polizei besser schützen.

Kritiker sehen jedoch die Pressefrei­heit in Gefahr. Auch hatten Videos von aggressive­n Polizeiein­sätzen die Debatte angeheizt. So auch im Fall des brutalen Vorgehens gegen einen schwarzen Musikprodu­zenten. Die Justiz hat hierzu inzwischen Ermittlung­sverfahren gegen vier Sicherheit­skräfte eingeleite­t.

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FOTO: MARIN/DPA Frankreich­s Präsident Macron berief eine Krisensitz­ung ein.

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