Ein stets fesselnder Reisebericht
Dia-Abende und Urlaubsvideos gelten gemeinhin als der Inbegriff der Langeweile. Wenn jemand wie Alexander Gerst von seinen (Forschungs-) Reisen erzählt, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Das liegt zu allererst an den Regionen, in denen der Astronaut unterwegs ist. Das änderte sich auch nicht nach seiner Mission auf der ISS, bei der er regelmäßig im Fernsehen zu sehen war. Zurück auf der Erde schloss er sich bald einmal mehr einer Expedition in die Antarktis an. Das Videotagebuch des Trips zur Erforschung von Meteoritengestein quoll – zusammengeschnitten für einen 45-minütigen „Erlebnis Erde“-Bericht (gestern, 20.15 Uhr, ARD) – von spektakulären Bildern über. Der möglichen Gefahr, der dauernde Blick in die weiße Eiswüste hätte langweilig werden können, begegnete man mit einem einfachen Mittel: Bilder und auch Videoaufnahmen der Antarktisexpedition von Robert Falcon Scott (1901 – 1904) sorgten für Abwechslung. Der zweite entscheidende Faktor war Reiseleiter Gerst selbst. Ob drei Tage dauernde antarktische Stürme, aktuelle Gefahren für das Ökosystem oder persönliche Empfindungen während der Expedition: Der Raumfahrer versorgte den Zuschauer im immer sympathischen Plauderton mit interessanten Informationen, von denen man gerne noch viel mehr gehört hätte. (mt)