Seine Batschkapp kommt ins Museum
Kabarettist Gerd Dudenhöffer stiftet sein Bühnenoutfit dem Historischen Museum in Saarbrücken.
Warscheins' hat es Hilde dehemm gesaat: „Ei Heinz, das alt Gelumps do, das muss fott.“Und weil auch de Becker Heinz nur ein Mann ist, hat er nachgegeben. Aber gedacht, „das Zeich is doch noch gudd“– und seine ausrangierten Klamotten ins Museum statt zum Altkleider-Container gebracht.
Im Ernst: Kabarettist Gerd Dudenhöffer hat dem Historischen Museum Saar nun tatsächlich sein Bühnen-Outfit vermacht (vor drei Jahren war dies bereits in der Saar-Prominenz-Ausstellung des Saarbrücker Hauses zu sehen). Bux samt Galljer, Hemd, Batschkapp und Schuh. Also: Hose mit Hosenträgern, Schirmmütze, Hemd und Schuhe. Die Paradeuniform des Spießers eben – mit der der Bexbacher zu einem der beliebtesten deutschen Kababettisten aufstieg; 2015 wurde Dudenhöffer etwa mit dem Deutschen Kleinkunstpreis geadelt. Seit über 40 Jahren tritt der mittlerweile 71-Jährige auf. Studiert hat er allerdings Grafikdesign, arbeitete etliche Jahre auch als Grafiker, bis sein Becker
Heinz, der nicht nur dem kleinen Mann im Saarland oft aus der Seele spricht (und diesem umgekehrt den Spiegel vorhält), zur Kulturfigur wurde. Die vom WDR und SR in den 90ern produzierte TV-Serie „Familie Heinz Becker“, die seitdem, vor allem die
Weihnachtsfolge „Christbaamspitz“, alle Jahre wieder läuft, brachte Dudenhöffer endgültig den Durchbruch im gesamten deutschsprachigen Raum. Und machte den Becker Heinz zu einem ganz besonderen Saarland-Botschafter. Allerdings: Im Saarland tritt Dudenhöffer nicht mehr auf. Aber wir können uns ja jetzt seine Bux im Museum anschauen...
Im Besitz des Museums befindet sich übrigens schon einiges an prominenter Gardeobe: Auch Fußball-Nationalspieler Jonas Hector aus Auersmacher ließ bereits seine Fußballschuhe dort. Wann das Museum die Heinz-Becker-Pretiosen aber wieder zeigen kann, steht noch in den Sternen. Derzeit ist das Haus am Saarbrücker Schlossplatz wegen Corona geschlossen. Awwe es Hilde is schonmo froh, dass das Zeich fott is... www.historisches-museum.org