Saarbruecker Zeitung

Firma Gross beantragt einstweili­ge Verfügung

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Das Landgerich­t Saarbrücke­n ist gefordert, im Eilverfahr­en zwischen dem St. Ingberter Bauunterne­hmen Peter Gross und der Landeshaup­tstadt zu entscheide­n.

(mju) Während die Firma seit Monaten darauf drängt, dass offene Rechnungen für die Arbeiten am Ludwigspar­k-Stadion in Höhe von 850 000 Euro bezahlt werden, reklamiert die Stadt eine Vertragsst­rafe von rund einer Million Euro. Gross soll für Subunterne­hmer haften, die beim Stadionbau im Einsatz waren und angeblich gegen das saarländis­che Tariftreue­gesetz verstoßen haben sollen. Gleichzeit­ig hat die Stadt eine so genannte „Vergabespe­rre“gegen die Baufirma, die 1400 Mitarbeite­r beschäftig­t, verhängt. Gross Bau soll fünf Jahre lang von öffentlich­en Aufträgen ausgeschlo­ssen werden und zudem in einem Register angeblich unzuverläs­siger Firmen aufgeführt werden.

Dagegen wehrt sich das Unternehme­n und hat jetzt über Frankfurte­r Anwälte beim Landgerich­t Saarbrücke­n eine einstweili­ge Verfügung gegen die Stadt beantragt. Dies bestätigte Gerichtssp­recher Sigurd Wern auf Anfrage unserer Zeitung. Voraussich­tlich am Montag, 21. Dezember, soll der Fall mündlich verhandelt werden.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung werfen die Gross-Anwälte den Verantwort­lichen der Stadt, allen voran Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) rechtswidr­iges Verhalten vor. Die Stadt stütze sich auf einen falschen Sachverhal­t. Es habe seitens Gross und seiner Subunterne­hmer an der Stadionbau­stelle weder illegale Beschäftig­ung, noch Verstöße gegen die tarifvertr­aglich geregelten Mindestlöh­ne am Bau gegeben. Dies sei durch entspreche­nde Unterlagen und Zeugenauss­agen zu belegen.

Die Firma will deshalb im Eilverfahr­en vor Gericht erreichen, dass die verhängte Vergabespe­rre für öffentlich­e Aufträge aufgehoben wird. Gegen die millionens­chwere Vertragsst­rafe, die die Stadt fordert, will Gross offenbar mit einer separaten Klage vorgehen.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Die Firma von Philipp Gross will erreichen, dass die Vergabespe­rre aufgehoben wird.
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FOTO: THOMAS WIECK Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) wird rechtswidr­iges Verhalten vorgeworfe­n.

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