Solarzellen-Fabrik in Hambach geplant
Die Zahl der offenen Stellen ist gestiegen. Zugleich ist im November die Arbeitslosigkeit in Bund und Land zum dritten Mal in Folge gesunken.
HAMBACH (hem) Das norwegische Unternehmen REC will im lothringischen Hambach eine Produktionsstätte für Photovoltaik-Module errichten. Ziel ist es, ab 2025 an diesem Standort neun Millionen Module pro Jahr zu bauen. Dafür sollen 2000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch zunächst steht eine öffentliche Anhörung an.
Die Arbeitslosigkeit im Saarland sinkt seit drei Monaten weiter. Das teilt die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit mit. Im November waren demnach insgesamt 37 700 Frauen und Männer arbeitslos, 900 weniger als noch im Oktober, aber 5400 mehr als ein Jahr zuvor.
Dabei wird eines besonders deutlich: Junge Saarländerinnen und Saarländer sind derzeit die Gewinner am Arbeitsmarkt. In der Personengruppe der Jugendlichen bis 25 Jahre geht die Arbeitslosigkeit auffallend zurück. Zugleich haben jüngere Saarländer im Augenblick deutlich höhere Chancen, schneller als andere einen Arbeitsplatz zu finden. Denn auch die Nachfrage der Saar-Unternehmen nach Arbeitskräften steigt trotz Corona wieder an, was man an der Zahl der offenen Stellen sieht. Demnach haben die Saar-Unternehmen den Arbeitsagenturen im November insgesamt 7700 offene Stellen gemeldet, das sind 250 oder 3,3 Prozent mehr als noch im Oktober 2020.
Die wahre Zahl der offenen Stellen dürfte jedoch noch um einiges höher liegen, da viele Betriebe offene Stellen nicht den Arbeitsagenturen melden, sondern sie direkt intern oder an Bewerber vergeben. Man erhöht seine Chancen daher generell auch mit Initiativbewerbungen. Eine weitere Möglichkeit, den eigenen Erfolg bei einer Stellensuche zu erhöhen, sind telefonische Nachfragen bei Personalchefs, um direkt zu erfahren, ob derzeit eine Stelle im Unternehmen zu vergeben ist. Diese Methode ist noch besser, als auf gut Glück eine Bewerbung zu versenden, ohne zu wissen, ob es wirklich eine Stelle gibt. Wer anfragt, sollte sich zuvor etwas vorbereiten und sich zum Beispiel auf der Webseite des Unternehmens ausführlicher informieren, wofür das Unternehmen steht, welche Kunden es hat und was von einem Bewerber erwartet wird. All das erhöht die Chancen nochmals.
Die meisten Stellen haben derzeit im Saarland das Gesundheitsund Sozialwesen zu vergeben. In den Pflegeberufen sind zudem die Chancen groß, einen der besonders begehrten unbefristeten Arbeitsverträge abzuschließen. Insgesamt suchen die Betriebe im saarländischen Gesundheits- und Sozialwesen derzeit 1180 Bewerber. Wer ein gutes Händchen im Umgang mit Menschen hat und zugleich bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, der sollte sich Gedanken machen, ob er seine Zukunft möglicherweise in diesem Bereich sieht.
Auch der Handel im Saarland bleibt eine attraktive Adresse und sucht derzeit viel Personal. Dort sind 930 Stellen zu vergeben. Das verarbeitende Gewerbe, das besonders stark von Konjunkturentwicklungen abhängig ist, bietet augenblicklich im Saarland 690 freie Stellen an. Gute Karten haben auch Arbeitslose, die sich vorstellen können, am Bau zu arbeiten. Hier trifft man auf moderne Berufe, in denen oftmals auch mit modernen Technologien gearbeitet wird. Am Bau sind 680 Stellen frei.
Generell fällt auf, dass sich die Corona-Folgen auf dem Arbeitsmarkt bisher in Grenzen halten. Das liegt im Wesentlichen daran, dass zahlreiche Betriebe die Corona-Zeit durch Kurzarbeit überbrücken und so ihre Belegschaften möglichst komplett an Bord halten. Auch die Folgen der Kurzarbeit halten sich für viele Betroffene, je nach Branche, in Grenzen, da zahlreiche Betriebe das Kurzarbeiter-Geld noch aufstocken, manche auf bis zu 90 Prozent des Regelgehaltes.
Die zweite Corona-Welle hat jedoch mittlerweile dazu geführt, dass auch im Saarland der Trend zur Kurzarbeit in den Betrieben wieder ansteigt. Insgesamt gingen 650 neue Anträge auf Kurzarbeit ein. Davon betroffen sind 6100 Menschen. Grundsätzlich wird jeder Antrag auf Kurzarbeit von der Bundesagentur zunächst geprüft, bevor zeitnah entschieden wird. Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen wurde im August 2020 in 3500 Saar-Betrieben für 30 100 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.
Diese Zahl ist jedoch nur bedingt aussagekräftig, da in manchen Betrieben nach einer schon kurzfristig steigenden Zahl der Aufträge in der Folge Kurzarbeit für die gesamte Belegschaft oder Teile davon auch kurzfristig aufgehoben wird. Unternehmen müssen einen Arbeitsausfall schnellstmöglich der Arbeitsagentur anzeigen, wenn sie mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld
bezogen haben. Das gilt auch, wenn die Kurzarbeit ursprünglich für einen längeren Zeitraum bewilligt wurde.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland sinkt, was kein gutes Zeichen ist. Demnach waren nach den jüngsten Zahlen aus dem September 2020 insgesamt 390 900 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 1,4 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Auch bundesweit machen sich die verschärften Corona-Regeln zwar am Arbeitsmarkt bemerkbar, führen aber nicht zu mehr Entlassungen. Die Arbeitslosigkeit ist deutschlandweit ziemlich stark zurückgegangen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg waren mit 2,699 Millionen Menschen 61 000 weniger arbeitslos als noch im Oktober. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.