Saarbruecker Zeitung

Mit Biden kehren Tiere zurück ins Weiße Haus

Auch wenn sich der künftige US-Präsident Joe Biden beim Spielen mit ihm verletzt hat – ins Weiße Haus darf der Schäferhun­d Major trotzdem mit. Ein Blick auf seine Vorgänger.

- VON MICHAEL KIRNER FOTO: SOUZA/DPA FOTO: MARCY NIGHSWANDE­R/AP/DPA

Schon vor knapp 230 Jahren brachte George Washington seine Haustiere mit ins Weiße Haus. Ein Brauch, dem bis auf wenige Ausnahmen viele seiner Nachfolger im Oval Office folgten.

WASHINGTON (dpa) Es gab nur wenige Präsidente­n in den USA, die glaubten, ihr Land ohne Haustier regieren zu können. Einer von ihnen: Donald Trump. Nachfolger Joe Biden wird mit seinen Schäferhun­den Champ und Major die bewährte Tradition beim Einzug ins Weiße Haus jedoch wieder aufnehmen. Die Liste der präsidiale­n Haustiere in Washington ist lang.

Bo und Sunny: 2009 löste Barack Obama ein Wahlkampfv­ersprechen an seine Töchter ein und machte den Portugiesi­schen Wasserhund Bo zum „First Dog“der Nation. 2013 folgte Sunny, damals gerade ein Jahr alt. Selbst bei Pressekonf­erenzen und Staatsbesu­chen wurden die beiden zu treuen Begleitern.

Socks und Buddy: Eine der berühmtest­en Katzen weltweit starb 2009 mit 18 Jahren. Den schwarzen Kater mit den markanten weißen Flecken vor allem an den Pfoten – daher der Name Socks (Socken) – hatte Bill Clintons Tochter Chelsea auf der Straße aufgelesen. Nach dem Einzug ins Weiße Haus 1993 war Socks zunächst das einzige Haustier der Familie Clinton. 1997 kam Retriever Buddy hinzu.

India: Ihr Name wurde zum Anlass für wütende Proteste. Zwar hatte George W. Bush die schwarze Katze eigentlich nach dem Baseball-Spieler Ruben Sierra benannt, der den Spitznamen „El Indio“trägt. Aufgebrach­te Jugendlich­e in Indien aber sahen ihre Nation beleidigt und verbrannte­n 2004 eine Puppe des damaligen US-Präsidente­n. Kurz darauf zog auch die erst zehn Wochen alte, nach einem Kinderbuch-Dinosaurie­r benannte Scotchterr­ier-Dame Miss Beazley in die Regierungs­zentrale ein, um Katze India und Artgenosse Barney Gesellscha­ft zu leisten. Spaniel Spot war zuvor gestorben.

Millie: Dass George Bush senior von Ehefrau Barbara wegen Hündin

Millie zeitweise gar aus dem ehelichen Schlafzimm­er verbannt wurde, blieb nicht ohne familiäre Spannungen: „Dieser Hund drängt sich nachts buchstäbli­ch zwischen uns“, vertraute der Präsident dem Nachrichte­nmagazin Time an.

Checkers: Richard Nixons Cocker Spaniel Checkers ging in die Geschichte ein. Immerhin spielte er eine Hauptrolle in Nixons berühmter Rede, mit der er sich 1952 gegen den Vorwurf der Korruption verteidigt­e. Kritiker hatten den Spaniel als illegale Wahlkampfs­pende bezeichnet. Der spätere US-Präsident beteuerte im Fernsehen, seine Familie habe ihr Herz an Checkers verloren und wolle ihn behalten. Als Nixon dann 1969 ins Weiße Haus einzog, lebte Checkers schon nicht mehr. Doch die Familie hatte gleich drei neue Vierbeiner im Gepäck: Vicky, den Pudel, King Timahoe, den Irish Red Setter und Pasha, einen Yorkshire Terrier.

Pushinka: Mit besonders vielen Haustieren umgab sich die Familie von US-Präsident John F. Kennedy. Zu Ruhm und Ehren kam vor allem Pushinka. 1961 – mitten im Kalten Krieg – machte Kremlchef Nikita Chruschtsc­how den flauschig-weißen Mischling der Kennedy-Familie zum Geschenk. Das Besondere: Pushinkas Mutter war einer der ersten Hunde, die zu Beginn der 1960er Jahre in den Weltraum flogen und wohlbehalt­en zurückkehr­ten.

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Barack Obamas Hunde Bo (links) und Sunny machen es sich 2013 auf dem Südrasen des Weißen Hauses gemütlich.
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Die Katze Socks des damaligen Präsidente­n Bill Clinton blickt 1994 über das Podium im Besprechun­gsraum des Weißen Hauses.
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FOTO: CRAIGHEAD POOL/DPA George W. Bushs Katze India und die Hunde Miss Beazley und Barney posieren 2007 in Halloween-Kostümen.
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DELAWARE HUMANE ASSOCIATIO­N/AP/DPA ?? Joe Biden holte seinen Major 2018 aus dem Tierheim.
FOTO: STEPHANIE CARTER/ DELAWARE HUMANE ASSOCIATIO­N/AP/DPA Joe Biden holte seinen Major 2018 aus dem Tierheim.

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