Wenn Autos zur Waffe werden
(dpa) Berlin, Münster, Bottrop, und jetzt auch Trier – Fahrzeuge wurden auch in Deutschland schon mehrfach für Angriffe gegen Passanten genutzt. Fünf Fälle:
Volkmarsen, Februar 2020: Am Rosenmontag steuert ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absichtlich in die Menge. In der nordhessischen Stadt werden Dutzende Menschen verletzt, darunter 20 Kinder. Einen politischen Hintergrund schließen die Ermittler aus.
Bottrop, Januar 2019: Wenige Minuten nach dem Jahreswechsel fährt ein Autofahrer im Ruhrgebiet in eine Menschenmenge. Es gibt vier Verletzte, darunter Menschen mit Migrationshintergrund. Zwei weitere Versuche, in Bottrop und Essen Passanten anzufahren, schlagen fehl. Der 50 Jahre alte Täter wird in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
Münster, April 2018: Ein Mann rast mit einem Campingbus in eine Gruppe von Menschen vor einer beliebten Gaststätte, dann erschießt er sich. Fünf Menschen sterben, mehr als 20 werden verletzt. Die Ermittler gehen davon, dass der Täter psychisch krank war.
Heidelberg, Februar 2017: Am Rande der Altstadt fährt ein 35-Jähriger seinen Mietwagen in eine Menschengruppe auf dem Gehweg. Ein 73 Jahre alter Mann stirbt. Der Täter gilt als schuldunfähig, die Richter weisen ihn dauerhaft in die Psychiatrie ein.
Berlin, Dezember 2016: Der Islamist Anis Amri kapert einen Lastwagen und tötet den Fahrer. Anschließend rast der Tunesier mit dem Fahrzeug über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, wo elf weitere Menschen sterben und Dutzende verletzt werden. Amri wird später in Italien von der Polizei erschossen.
Berlin, Juli 2006: Während der Fußball-WM fährt ein 33-Jähriger mit seinem Wagen in die Menschenmenge auf der Fanmeile am Brandenburger Tor. Rund 20 Menschen werden verletzt. Der Amokfahrer kommt in eine psychiatrische Klinik.