Mehr Chancen für Schwerbehinderte im Saarland
(ts) Schwerbehinderte und Langzeitarbeitslose über ein Jahr haben es besonders schwer, eine Stelle zu finden. Dies gilt gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen. Um so erfreulicher ist es, dass es im Saarland gelungen ist, über einen längeren Zeitraum mehr Menschen mit einer schweren Behinderung in Betriebe zu vermitteln.
„Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Menschen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, stellt Walter Hüther fest, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Demnach stieg allein zwischen 2008 und 2018 in Unternehmen mit 20 oder mehr Arbeitsplätzen der Anteil Schwerbehinderter um 2000 oder 18,6 Prozent. Im Saarland waren 2018 rund 12 600 Schwerbehinderte tätig. Frauen finden deutlich häufiger einen Job als Männer. Hüther appelliert an die Saar-Betriebe, noch deutlich mehr Schwerbehinderten eine Chance zu geben. Denn „diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert. Sie bringen ihre Qualifikationen tatkräftig ein und dies Tag für Tag“, so Hüther. Verstärkt erhalten ältere Menschen eine Chance. Das Wachstum an Beschäftigung ist im Wesentlichen auf eine gestiegene Anzahl schwerbehinderter Menschen im Alter von 55 bis 65 zurückzuführen.
Betriebe, die sich bereit erklären, Schwerbehinderte einzustellen, können auf zahlreiche Fördermöglichkeiten zurückgreifen. So ist es nach Auskunft von Hüther beispielsweise möglich, einen Zuschuss zur Ausbildungsvergütung oder für ausbildungsbegleitende Hilfen zu beantragen. Weiterhin können Unternehmen zur speziellen Einarbeitung von Frauen und Männern einen Zuschuss beantragen. Förderhöhe und Förderdauer richten sich nach der individuellen Situation des Beschäftigten und nach den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes.
Betriebe bekommen Auskunft unter der kostenlosen Hotline
(0800) 4 55 55 20. Menschen mit Behinderungen können kostenlos unter (0800) 4 55 55 00 Kontakt zur Bundesagentur für Arbeit aufnehmen.