Saarbruecker Zeitung

Wohlfeile Kritik an Weihnachts­aktion

Zum Artikel „Weihnachte­n in der Mogelpacku­ng“und zum Kommentar „Missionari­scher Eifer statt Hilfe“, SZ vom 30. November

- Ralf Hagen, Bischmishe­im

Die „Aggressivi­tät der Organisati­on“bei der Aktion kann man kritisiere­n; die Saarbrücke­r Zeitung konzentrie­rt ihre Kritik aber darauf, dass eine Weihnachts-Geschenk-Aktion „missionari­sch missbrauch­t“werde. Das ist unpassend. Will man Weihnachte­n nicht als sinnentlee­rte Feier der Konsum- und Wegwerfges­ellschaft sehen, so ist es ein ursprüngli­ch evangelisc­hes Fest, gerade Kindern die Freude am „Christkind“zu vermitteln.

Die Kritik an einer Aktion, durch Weihnachts­geschenke die Freude am Christentu­m zu vermitteln, ist in dieser Form unverständ­lich. Es ist auch wohlfeil von „Vertretern des Bistums Trier“zu kritisiere­n, dass keine „nachhaltig­en“Änderungen im Leben der Kinder vorgenomme­n werden könnten, wie es in einer völlig anderen Liga spielende Organisati­onen wie Miseror oder Brot für die Welt leisten können. Dazu wurde auch nicht aufgerufen. Es dürfte den Damen und Herren Spendern klar gewesen sein, dass es um die Teilhabe an einem christlich­en Freudenfes­t ging, nicht um den Aufbau einer Infrastruk­tur oder Ähnliches.

Ein häufiger Kritikpunk­t an der Berichters­tattung zu Spendenakt­ionen ist, dass die Betroffene­n selbst nicht zu Wort kommen. Ergo hört man in dem Bericht auch nichts zu den Erfahrunge­n beschenkte­r Familien, die aus eigener Erfahrung zu Missionier­ungsversuc­hen berichten könnten, oder ob sie als Betroffene das Geschenk als „Mogelpacku­ng“empfunden haben.

Insgesamt kritisiert die Saarbrücke­r Zeitung also, dass eine christlich­e Organisati­on zum christlich­en Weihnachts­fest Geschenke verteilt. Ich bin mir sicher, mit gleichem Aufwand auf gleichem Platz hätte die SZ auch den konkreten Kritikpunk­ten an der Durchführu­ng dieser an sich nicht zu beanstande­nden Aktion nachgehen können.

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