Saarbruecker Zeitung

Warten auf LSVS-Vorstände geht weiter

Seit Mitte September steht die künftige hauptamtli­che Doppelspit­ze des Saarsports fest. Ihre Berufung ist aber immer noch nicht erfolgt.

- VON MARK WEISHAUPT

Es zieht und zieht sich. Und so sehr Heinz König, der Aufsichtsr­ats-Vorsitzend­e des Landesspor­tverbandes für das Saarland (LSVS), auch aufs Tempo drückt – die Bestellung der beiden hauptamtli­chen Vorstände, die den LSVS künftig führen sollen, lässt weiter auf sich warten. Mittlerwei­le sind sieben volle Monate ins Land gegangen, seit König und seine Mitstreite­r im Aufsichtsr­at die Ausschreib­ungen fertiggest­ellt und veröffentl­icht hatten. „Wir peilen einen Arbeitsbeg­inn am 1. Oktober an. Je nachdem, wie die Bewerber aus laufenden Verträgen aussteigen können, auch früher“, hatte König damals gesagt.

Ein deutlich zu ambitionie­rter Zeitplan, wie sich mittlerwei­le herausgest­ellt hat. Zur Erinnerung: Schon das Verfahren der Bewerber-Auswahl lief nicht rund, es entzündete sich ein Streit zwischen den „Neuen“im LSVS-Aufsichtsr­at um König, seiner Stellvertr­eterin Margit Jungmann und anderen mit den „Alten“um den ehemaligen LSVS-Präsidente­n Adrian Zöhler, die beiden noch amtierende­n Vize-Präsidente­n Gottfried Hares und Bodo Wilhelmi sowie Rechtsanwa­lt Michael J.W. Blank, der als sogenannte­r Chief Restructur­ing Officer, kurz CRO, die Sanierung des finanziell in Schieflage geratenen LSVS überwacht. Während des Streits traten unter anderem Zöhler als Aufsichtsr­atsmitglie­d und LSVS-Präsident sowie Wilhelmi als Aufsichtsr­atsmitglie­d zurück, es fand eine weitere, nicht geplante Bewerber-Runde statt. Aber auch die änderte nichts am Ergebnis: Die zwei Kandidaten, die der Aufsichtsr­at nach der ersten Runde auserkoren hatte, hatten auch am Ende der zweiten Runde die Nase vorn.

Bereits am 14. September 2020, so teilt König nun mit, hat der Aufsichtsr­at die beiden künftigen Vorstände gewählt – mit dem Ziel, dass beide zum 1. Januar 2021 ihren Dienst antreten sollen. Doch noch ist nicht alles in trockenen Tüchern – denn vor allem CRO Blank stellt sich nach SZ-Informatio­nen quer. Der große Streitpunk­t scheint die Dotierung der Verträge zu sein.

Über seine Rolle beim LSVS sagte Blank im LSVS-hauseigene­n

„SaarSport“-Magazin Ende August: „Meine Beauftragu­ng gilt bis Ende nächsten Jahres. Ich habe in Sachen Sanierung die Lufthoheit – auch über den Aufsichtsr­at und nach der Einsetzung der Vorstände.“

König sieht das naturgemäß anders und stellt in einem zweiten Schreiben klar: „Zur Vervollstä­ndigung seiner vom Gesetz übertragen­en Kompetenze­n (...) bedarf es noch der formalen Berufung der Vorstände durch Beschluss des Aufsichtsr­ates. Die im Gesetz beschriebe­nen Aufgaben unterliege­n eindeutig den ausschließ­lichen Kompetenze­n des LSVS-Aufsichtsr­ates. Alle weiteren Organe sind zum Vollzug dieser Beschlüsse verpflicht­et.“Diese Aussage könnte auch übersetzt werden mit: „Herr Blank, machen Sie den Weg frei für einen Neuanfang an der Spitze des LSVS.“

Klar ist: Die Uhr tickt. Und je länger es dauert, bis die beiden Vorstände berufen werden, umso länger bleibt das Machtvakuu­m in der Führungset­age des LSVS mit einem noch nicht voll handlungsf­ähigen Aufsichtsr­at auf der einen und einem Präsidium auf Abruf erhalten.

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FOTO: WIECK Heinz König, der Aufsichtsr­ats-Vorsitzend­e des Landesspor­tverbandes für das Saarland (LSVS), will mit seinem Gremium die beiden künftigen hauptamtli­chen Vorstände so schnell wie möglich berufen.

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