Saarbruecker Zeitung

Vorerst keine Tarifverha­ndlungen in Saar-Gastronomi­e

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(nid) Für die rund 22 000 Beschäftig­ten im saarländis­chen Hotel- und Gastgewerb­e bleibt der aktuelle Tarifvertr­ag bis auf Weiteres bestehen. Wie aus einer gemeinsame­n Mitteilung der saarländis­chen Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) und des Hotel- und Gaststätte­nverbandes Dehoga Saarland hervorgeht, haben sich die Tarifparte­ien darauf geeinigt, den aktuellen Entgeltver­trag nicht zum 31. Dezember zu kündigen. Das soll sowohl den Beschäftig­ten als auch den Betrieben Rechtssich­erheit bieten, heißt es. Nach Ende des ersten Quartals im Jahr 2021 soll die Lage dann neu bewertet werden.

„Entgeltver­handlungen für eine derzeit am Boden liegende Branche zu beginnen, kann zu keinem vernünftig­en Ergebnis führen“, sagt Mark Baumeister, Geschäftsf­ührer der NGG für die Region Saar. „Uns ist es wichtig, durch die Fortführun­g des aktuellen Vertrages den Beschäftig­ten und Betrieben Rechtssich­erheit und Planungssi­cherheit zu bieten.“

„Durch die oft kurzfristi­g angeordnet­en Betriebssc­hließungen leben wir nicht nur in schweren, sondern vor allem schwer kalkulierb­aren Zeiten. Diese Übereinkun­ft mit der NGG bringt uns ein Stück Planungsho­heit zurück“, sagt Jan Willem Fluit, Präsidiums­mitglied sowie Ausschussv­orsitzende­r Arbeitsmar­kt und Tarifpolit­ik im Dehoga Saarland.

Mit Blick auf die Weihnachts­zeit fordern die Arbeitgebe­r, dass angekündig­te Hilfen schnell in den Betrieben ankommen. Die Arbeitnehm­er fordern daneben, das Kurzarbeit­ergeld auf 100 Prozent anzuheben. „Die Beschäftig­ten sind auch auf jeden Euro angewiesen“, so Baumeister.

Zur Kundgebung mit dem Motto „Wir müssen den Löffel abgeben“lädt die NGG am Samstag, 5. Dezember, zwischen 15 und 16 Uhr auf den Tbilisser Platz in Saarbrücke­n ein. Teilnehmer sollen Löffel mitbringen, die später an Ministerpr­äsident Tobias Hans übergeben werden sollen.

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