Legale Hanfprodukte aus dem Saarland
Timo Müller ist 30 Jahre alt, stammt aus Dudweiler und hat vor einem Jahr seinen Laden „Grüne Medizin“eröffnet.
Wenn man das große Bild einer Hanfpflanze an der Wand hängen sieht, fallen einem sofort Bob Marley oder die Hippie-Zeit aus dem vergangenen Jahrhundert ein. Damals waren Rauschzustände, erzeugt durch den Genuss von Marihuana, modern. Doch von selbst gedrehten Tütchen mit umwerfendem Inhalt ist in der Saarbrücker Straße 225 in Dudweiler weit und breit nichts zu sehen.
Dort stehen Nudeln, Tee und Kosmetikartikel in den Regalen. Besondere Öle gibt es und Süßigkeiten. Sind die Joints von früher heute eine leckere Pasta oder eine Tafel Hanfschokolade? Timo Müller muss lachen: „Viele Leute kennen sich mit dem Thema nicht aus und haben ähnliche Fragen. Ich muss dann immer schmunzeln.“
Timo Müller ist 30 Jahre alt, stammt aus Dudweiler und hat vor einem Jahr seinen Laden „Grüne Medizin“eröffnet. Er verkauft die unterschiedlichsten Produkte aus Hanf und hat dabei anscheinend die richtige Idee gehabt. „Es gibt Hanfpflanzen, die enthalten Tetrahydrocannabinol (THC), und das ist der Stoff, der die berauschende Wirkung hervorruft und für das High sorgt. Hanfpflanzen mit diesem Stoff sind in Deutschland verboten. Bei uns gibt es nur Hanfpflanzen mit Cannabidiol (CBD). Der Stoff hat eine beruhigende und auch schmerzstillende Wirkung“, erklärt Timo Müller.
Bis er 16 Jahr alt war, hat er bei seinem Heimatverein ASC Dudweiler Fußball gespielt. Danach hat er aber lieber auf das Mountainbike als Hobby umgesattelt. Mit 17 Jahren startete er eine Maler- und LackiererAusbildung, doch der Gedanke von der Selbständigkeit schlummerte in ihm. Es fehlte nur noch die zündende Idee. Als er von den enormen Erfolgen der Hanfpflanzen mit CBD aus den USA hörte, faste er sich ein Herz und startete sein Projekt.
Er entkernte einen 40 Jahre alten Blumenladen in Dudweiler und baute seinen eigenen Laden vom Estrich bis zu den Regalen alleine auf. „Handwerklich bin ich etwas talentiert, das hat gut geklappt. Das Wichtigste war aber, dass ich ein klares Ziel mit der Selbständigkeit hatte und den Weg unbedingt gehen wollte“, erklärt Timo Müller.
Heute kommen täglich viele Leute in den Laden und kaufen seine Produkte. Darunter sind auch Schmerzpatienten, die an Parkinson erkrankt sind oder gerade eine Chemotherapie machen. Es kommen auch viele, weil sie die regionalen Produkte dem Großhandel vorziehen.
„Fast all unsere Produkte werden im Saarland hergestellt. Der Hanf kommt beispielsweise aus dem Bliesgau. Da ich kein Apotheker bin, darf ich natürlich keine Heilversprechen abgeben, aber es gibt genügend Studien, die die positiven Effekte der Hanfpflanzen hervorheben, die das Immunsystem stärken“, erklärt der 30-Jährige.
Das Geschäft mit der grünen Medizin lief von Anfang an so gut, dass der Dudweiler noch im vergangenen Jahr einen weiteren Laden im Nauwieserviertel in Saarbrücken eröffnete. In diesem Jahr kamen in Neunkirchen und Zweibrücken noch zwei Läden hinzu, die er zusammen mit Partnern betreibt.
Das Geschäft mit dem legalen Hanf boomt und im kommenden Jahr möchten Timo Müller und sein Team noch einen Schritt weiter gehen: „Wir renovieren gerade neue Räume und wollen dort unsere eigenen Hanföle und Hanfpflegeprodukte herstellen“, verrät er. Seine Erfolgsgeschichte musste er schon einigen Leuten erzählen – und vor allem auch, dass seine Produkte rein gar nichts mit der Zeit von Bob Marley und den Hippies zu tun haben.
„Bei uns gibt es nur Hanfpflanzen mit Cannabidiol (CBD). Der Stoff hat eine beruhigende und schmerzstillende Wirkung.“
Timo Müller,
Einzelhändler