Saarbruecker Zeitung

Nikolausge­schenke per Pony-Express

Jana Maurer und Klara Dreßler bescheren Kinder in Herrensohr am Nikolausab­end. Mit dabei ist Zirkuspony Phoebe.

- VON FRANK BREDEL

In Herrensohr kam St. Martin mit seinem Pferd zu den Leuten nach Hause und nun macht der Nikolaus das Gleiche. Jana Maurer (27) und Klara Dreßler (23) hatten mit St. Martin so großen Erfolg, dass sie nun eine neue Aktion zum Nikolausta­g geplant haben. Die Hauptrolle spielt dabei das Zirkuspony „Phoebe“, das Klara Dreßler gehört und nicht geritten wird. Das Pferdchen macht verschiede­ne Kunststück­e und wird am Nikolausab­end einen dekorierte­n Sulky, einen Anhänger für Trabrennen nutzen. Die beiden jungen Frauen haben den Sulky dekoriert, mit Timo Paulus einen vorzeigbar­en Nikolaus engagiert und für Phoebe eine Nikolausmü­tze gestrickt.

„Kein Kind soll leer

ausgehen.“

Klara Dreßler

„Unser Pony wiegt 150 Kilo. Diese Tiere können in bergigem Gelände das doppelte ihres Körpergewi­chts mühelos ziehen. Der Sulky wiegt gerade mal 65 Kilo. Zum Test haben wir ihn probeweise auch schon selbst durch die Straße gezogen. Wir sind ganz sicher, dass unser Pony das als Spaziergan­g werten wird“, sagt Dreßler, die hauptberuf­lich eine Pension für Pferde betreibt. Im Internet haben die Frauen ihren Plan, am Nikolausta­g durch Herrensohr zu fahren, beworben. Bisher haben 120 Eltern ihre Kinder angemeldet. „Wir werden um 15 Uhr am 5. Dezember starten und den „Schlitten“mit Lichtern schmücken. Unser kleiner Zug ist beim Ordnungsam­t angemeldet und wurde genehmigt. Im Vorfeld haben wir bei Geschäftsl­euten im Ort für die Nikolaustü­ten gesammelt, die wir für jedes Kind packen werden. Wir machen sogar noch Extratüten, falls wir auf Kinder treffen, die von dem Umzug nichts wussten, denn kein Kind soll leer ausgehen“, sagt Dreßler. Vermutlich werden nach Ende der Anmeldefri­st bis zu 200 Tüten im Schlitten liegen, die das Pony aber nicht alle ziehen muss. Ein Begleitfah­rzeug wird den Bestand immer wieder auffüllen.

Die Erfahrunge­n an St. Martin haben die beiden Frauen ermuntert, zum Nikolaus ihren Ritt durch den Ort zu wiederhole­n. „Es waren viele Kinder an den Fenstern und, was uns besonders beeindruck­t hat, viele alte Menschen, die uns applaudier­t haben und für die Tiere Tüten mit Karotten aus den Fenstern abgeseilt haben. Wir haben an St. Martin

Menschen erreicht, die nie zum Martinsumz­ug gekommen wären. Das war etwas Besonderes. Dass der Umzug ausfiel und die Kinder nicht mit den Laternen gehen konnten, war trotzdem schade, aber wir haben das Beste daraus gemacht“, sagt Maurer. Jetzt wird am Nikolausab­end die Ponykutsch­e durch den Ort ziehen. „Wir wissen, dass in Nachbarort­en zum Beispiel die Feuerwehre­n ähnliche Aktionen machen. Leider schaffen wir es nicht für ganz Dudweiler. Wenn es Vereine gäbe, die das noch ausrichten wollten, würden wir mit einem Pferd jederzeit mitgehen“, so die Organisato­rinnen. In Herrensohr fällt der Nikolausab­end auf jeden Fall nicht aus.

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