Keller spricht nicht mehr über Löw
DFB-Präsident soll Bundestrainer Rücktritt vorgeschlagen haben. Der lehnte ab.
(dpa) Ist er wirklich für Joachim Löw oder doch gegen ihn? DFB-Präsident Fritz Keller will sich nach dem Bekenntnis zu Bundestrainer Joachim Löw nicht weiter zu der Thematik äußern. Dies sagte der Verbandsboss bei einem Termin am Mittwoch in Frankfurt. „Wir reden heute nicht über die Nationalmannschaft. Wir reden auch nicht über das 0:6 in Sevilla, obwohl das sehr reizvoll wäre für den einen oder anderen. Wir wollen heute unseren Fokus setzen auf die Helden und Heldinnen des Fußballs“, sagte der 63-Jährige. Bei dem Termin ging es um eine paneuropäische Studie zum Wert des Amateurfußballs.
Der DFB hatte am Montag nach einem Gipfel in Frankfurt mitgeteilt, trotz des Desasters in Spanien an Löw festzuhalten. Am Mittwoch berichtete die „Bild-Zeitung“unter Berufung auf Kreise des Präsidiums, Keller habe Löw zuletzt drei Mal gebeten, den bis zur WM 2022 laufenden Vertrag mit Löw schon nach der EM 2021 zu beenden.
Löw habe darauf in sehr energischem Ton sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass man ihn jetzt infrage stelle. Der 60-Jährige forderte Geschlossenheit
und Rückendeckung ein, hieß es. Am Ende habe Keller mit seinem Vorschlag alleine dagestanden, schreibt die „Bild“. Die anderen Mitglieder des Präsidialausschusses sollen auf den bis 2022 laufenden Vertrag verwiesen und den Zeitpunkt, über eine Trennung nach der Europameisterschaft zu entscheiden, für verfrüht gehalten haben.
Keller schwieg dazu, appellierte stattdessen an die Politik, den Freizeitund Amateursport nicht zu vergessen. „Bitte lasst die Kinder und Jugendlichen so früh wie möglich wieder auf den Platz“, sagte er und betonte mit Blick auf die Corona-Krise, bei der die Vereine im Sommer unter Auflagen zum Spielund Trainingsbetrieb zurückkehren konnten: „Wir kennen die Regeln.“