Orban-Parteifreund tritt nach Sex-Orgie aus EU-Parlament zurück
Nach dem Rückzug des ungarischen Abgeordneten Jozsef Szajer aus dem EU-Parlament sind neue Hintergründe bekannt geworden. Wie die belgische Polizei mitteilt, hat der 59-Jährige am vergangenen Wochenende mit 20 weiteren, vorwiegend unbekleideten Männern an einer Sexparty teilgenommen. Szajer versuchte vergebens, über die Regenrinne aus der Wohnung zu fliehen. Die Polizei stellte in seinem Rucksack Drogen sicher und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Rauschgiftbesitzes ein. Szajer gibt an, dass ihm die Ecstasy-Pille in seinem Rucksack nicht gehöre.
Der Fall des rechtskonservativen Politikers entlarvt eine gewisse Doppelmoral, denn Szajer tritt in Ungarn gern als Verteidiger der bürgerlichen Familie auf. Szajer hat sich immer wieder damit gebrüstet, die neue Verfassung, in der es heißt, dass die Ehe nur zwischen Menschen unterschiedlichen Geschlechts möglich ist, unterschrieben zu haben. Journalisten aus Ungarn verweisen jedoch darauf, dass schon länger Gerüchte kursierten, wonach Szajers Ehe lediglich eine bürgerliche Fassade war. Am Sonntag hatte Szajer bekanntgegeben, nach 16 Jahren aus dem EU-Parlament auszuscheiden. Es sei für ihn eine zunehmend schwere Bürde geworden, Tag für Tag im politischen Kampf zu stehen, sagte er zur Begründung. Wie jetzt bekannt wurde, haben nicht nur die politischen Verpflichtungen zum Erschöpfungszustand von Szajer beigetragen.