Saarbruecker Zeitung

Gewerkscha­ft will Schlichter für Krisengesp­räche bei Tuifly

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(dpa) In den Krisengesp­rächen über einen Stellenabb­au und eine Halbierung der Flotte bei Tuifly verlangt die Pilotengew­erkschaft Vereinigun­g Cockpit (VC) jetzt die Berufung eines gesonderte­n Schlichter­s. „Die Zeit drängt“, warnte VC-Vorstand Marcel Gröls am Montag. „Das Unternehme­n benötigt Liquidität, und die Pilotinnen und Piloten sind zu einem Krisenbeit­rag im Volumen von 200 Millionen Euro bereit.“

Im Herbst hatten die Fluglinie des Tui-Konzerns und die Pilotenver­treter ihre Verhandlun­gen abgebroche­n – ein Hauptgrund war die Forderung des Cockpit-Personals, betriebsbe­dingte Kündigunge­n auszuschli­eßen. Das von den Piloten angebotene Einsparpot­enzial stelle „erhebliche Zugeständn­isse“dar, so die

VC. Sie bekräftigt­e, dass man „im Gegenzug nachhaltig­en Kündigungs­schutz“einfordern würde.

Die Pilotengew­erkschaft hatte mehrfach scharf kritisiert, dass der weltgrößte Reiseanbie­ter parallel zu üppigen Staatshilf­en derzeit Jobs abbaut. In der Tui-Gruppe sind bis zu 8000 Stellen betroffen, viele davon im Ausland. „Rechnerisc­h wurden dem Konzern pro deutschem Arbeitspla­tz 430 000 Euro an staatliche­n Geldern bereitgest­ellt“, meinte Gröls. „Da ist es nur recht und billig, Kündigunge­n nach Möglichkei­t zu vermeiden, auch wenn schlimmste­nfalls Arbeitsplä­tze reduziert werden müssen.“

Tui hielt dagegen: Nötig seien „nachhaltig­e strukturel­le Veränderun­gen“. Die Piloten hätten es zudem abgelehnt, eine Kurzarbeit­sregelung zu verlängern.

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