Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

- Produktion dieser Seite: Iris Neu-Michalik, Michaela Heinze Ulrich Brenner

Die „Hannoversc­he Allgemeine Zeitung“schreibt zur Impfstoffd­ebatte:

Während Israel bereits eine Million Menschen mit dem Biontech-Serum geimpft hat, sind es in Deutschlan­d nur rund 200 000. Spahn ist dafür mitverantw­ortlich. Er hat sich zu sehr auf die EU verlassen, zu wenig Druck für Bestellung­en in Deutschlan­d gemacht und zu spät bei Biontech nachgeorde­rt. Der Minister hat zugegeben, dass es bei der Impfkampag­ne noch ruckele. Es klang ein bisschen wie eine Neuauflage seiner Bitte um Verzeihung. Die Geduld seiner Landsleute sollte Spahn jedoch nicht überstrapa­zieren. Vom Gewinner der Krise zum Verlierer ist es nur ein kurzer Weg.

Auch die „Frankenpos­t“(Hof) beschäftig­t sich mit dem Thema:

Die Pannenseri­e in Sachen Lieferung und Bestellung ist beredtes Zeugnis für ein miserables Krisenmana­gement. Dabei hakt es an vielen Ecken. In den Landesregi­erungen, in Berlin aber auch in Brüssel. Wenn zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichen­d Impfstoff vorhanden ist, die Terminabsp­rachen holpern und Lieferunge­n nicht ordentlich transporti­ert werden, heißt das, dass unser Land nicht zuletzt auch auf diesem Gebiet ein massives infrastruk­turelles Problem hat. Von einer lauten Euphorie wie „whatever it takes“ist nichts zu spüren, der „Wumms“ist bestenfall­s beim Scheitern zu hören. Dabei war es die Exekutive, die Regierung, die sich vom Parlament das Recht bekunden hat lassen, schnell und zielgerich­tet handeln zu können.

Der „Nordbayeri­scher Kurier“(Bayreuth) blickt auf die SPD im Wahljahr:

Ob die SPD in dem inzwischen etablierte­n Sechs-Parteien-System ihren Status als Volksparte­i behaupten kann, hängt besonders vom Ausgang der Bundestags­wahl ab. Setzt sich der dramatisch­e Abwärtstre­nd der vergangene­n Jahre fort, gibt es für die SPD hier keinen Grund zur Hoffnung. (...) Die Genossen rechnen sich dennoch gute Chancen aus. Ihr Kalkül: Der aktuelle Zuspruch zur Union spiegelt vor allem das Vertrauen vieler Menschen in die Kanzlerin wider. Da Angela Merkel aber nicht mehr antritt, werden die Karten neu gemischt.

Die „Südwest-Presse“(Ulm) kritisiert den Sturm auf die Winterspor­torte:

Überfüllte Schlittenh­änge, kilometerl­ange Staus. Das ist es rücksichts­los gegenüber jenen, die sich das Rodeln und den Winterspaz­iergang verkneifen, um die Corona-Ansteckung­sgefahr möglichst gering zu halten. Es ist ein frustriere­ndes Signal an die Politik. Und es ist blanker Hohn gegenüber jenen Ärztinnen, Krankensch­western und Pflegern, die täglich in den Kliniken um Menschenle­ben kämpfen.

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