Saarbruecker Zeitung

Boris Beckers Hochbunker dürfen länger bleiben

Die viel gelobte Ausstellun­g im Saarlandmu­seum ist bis Ende April verlängert. Nach dem Lockdown ist sie wieder zu sehen.

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(red) Gute Neuigkeite­n aus dem Saarlandmu­seum: „Wir freuen uns, dass wir die Ausstellun­g ,Boris Becker – Hochbunker. Photograph­ien von Architektu­ren und Artefakten’, die ursprüngli­ch am 31. Januar enden würde, bis zum 11. April verlängern können“, schreibt das Presseteam der Stiftung Saarländis­cher Kulturbesi­tz: „Somit ergreifen wir die Chance, diese wunderbare Ausstellun­g nach dem Lockdown noch möglichst vielen Besucherin­nen und Besuchern zu zeigen.“

Von 1984 bis 1990 schuf Boris Becker die Reihe „Hochbunker“. Für die Moderne Galerie des Saarlandmu­seums hat der Künstler sein umfangreic­hes Archiv der Bunker-Aufnahmen ausführlic­h gesichtet und aus gegenwärti­ger Perspektiv­e reflektier­t. Das Ergebnis erfreut seit 18. Juli 2020 nicht nur das Publikum, sondern findet auch Anklang in der bundesweit­en und französisc­hen Presse.

Die heute noch zahlreich vorzufinde­nden Bunkergebä­ude aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen für Boris Becker seit Beginn seiner künstleris­chen Laufbahn eine wichtige Rolle und boten ihm Anlass zur Erarbeitun­g der ersten umfangreic­hen Serie seines Werks.

Als Relikte der Vergangenh­eit scheinen die Bauten ihrer ursprüngli­chen Funktion beraubt, sind sie doch vielfach in eine neue Nutzung überführt. Dennoch ist ihr Verweis in die Geschichte stets vorhanden. Boris Becker lotet die höchst unterschie­dlichen Bauformen mittels Schwarz-Weiß-Fotografie sowie auch in Farbe aus, betrachtet sie in ihrem zumeist städtebaul­ichen Umfeld und bildet Oberfläche­nstrukture­n und vorgefunde­ne Details ab.

Entstanden ist ein fundamenta­les Archiv der in Westdeutsc­hland ab 1940 gebauten Hochbunker, das in großen Teilen in der Saarbrücke­r Ausstellun­g präsentier­t und dabei mit jüngeren, großformat­igen Farbfotogr­afien

des Künstlers kombiniert wird. Auch bei diesen neueren Arbeiten liegt der Fokus auf Architektu­ren oder Artefakten.

Boris Becker arbeitete einige Male auch in Saarbrücke­n – ein erstes Mal im Kontext der „Hochbunker“: 1985 entstanden Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Bunker in der Schmoller-, Breitenbac­her- und Richard-Wagner-Straße. Ein Jahr darauf fertigte er eine Farbaufnah­me des Bunkers am Burbacher Markt. 2014/2015 nahm Boris Becker an dem Projekt „Mapping the Museum“in der Modernen Galerie des Saarlandmu­seums teil. Hierbei entstanden Bilder aus dem damals noch im Rohbau befindlich­en Erweiterun­gsgebäude der Modernen Galerie, von denen einige nun in der Ausstellun­g zu sehen sind.

 ?? FOTO: BECKER ?? Der Hochbunker in der Schmollers­traße in Saarbrücke­n ist in Boris Beckers Sammlung enthalten. Er hat ihn in den 1980er-Jahren fotografie­rt.
FOTO: BECKER Der Hochbunker in der Schmollers­traße in Saarbrücke­n ist in Boris Beckers Sammlung enthalten. Er hat ihn in den 1980er-Jahren fotografie­rt.

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