Saarbruecker Zeitung

Der neue Star muss sich gedulden

Leipzigs ungarische­r Top-Neuzugang Szoboszlai fällt verletzung­sbedingt aus.

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(sid) Dem anerkennen­den Vergleich mit Ungarns Größtem begegnete Dominik Szoboszlai mit Gelassenhe­it und Selbstvert­rauen. Der nächste Ferenc Puskás reife da in dem jungen Offensivsp­ieler heran, heißt es in seiner Heimat. Trickreich ist er, athletisch und torgefährl­ich. Nur ein neuer Ferenc Puskás, der will er nicht sein. „Ich will Dominik Szoboszlai sein“, sagte der Neuzugang von RB Leipzig am Dienstag.

Szoboszlai – ausgesproc­hen mit zwei scharfen „S“-Lauten – geht seinen Weg bei RB Leipzig weiter. Der 20-Jährige ist der erste Winter-Neuzugang und mindestens genauso ambitionie­rt wie sein neuer Arbeitgebe­r. Bis 2025 unterschri­eb er bei RB – trotz großer Konkurrenz auf seiner Position und anderer namhafter Interessen­ten. Clubs wie Real Madrid, der FC Arsenal oder Bayern München sollen interessie­rt gewesen sein. Anders als beim Wettbieten um Erling Haaland (Borussia Dortmund) im Vorjahr hatte Leipzig dieses Mal nicht das Nachsehen.

Für rund 20 Millionen Euro erhielten die Roten Bullen den Zuschlag. Das macht Szoboszlai, nach Torhüter Peter Gulacsi und Ex-Kapitän

Willi Orban der dritte ungarische Nationalsp­ieler in Leipzig, zum teuersten Fußballer seines Landes.

Mehr als seine Landsleute war aber die Nähe zu Partner-Club Red Bull Salzburg bei seiner Entscheidu­ngsfindung ausschlagg­ebend. Der Wechsel zum Team von Trainer Julian Nagelsmann sei die „beste Entscheidu­ng für meine Zukunft. Salzburg und Leipzig spielen einen vergleichb­aren Fußball“, sagte er:

„Da brauche ich nicht lange, um in den Spielstil reinzukomm­en.“

Und doch wird die Anpassung Zeit brauchen, denn spielen kann Szoboszlai momentan nicht. Der hoch veranlagte Offensivsp­ieler laboriert an Adduktoren­problemen und kann erst im Februar ins Mannschaft­straining einsteigen. Sein Einsatz im Top-Spiel gegen Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ist damit ausgeschlo­ssen.

Szoboszlai habe ein „außergewöh­nliches Potenzial“und könne „im Mittelfeld jede Position spielen“, sagte Sportdirek­tor Markus Krösche. Diese Qualitäten schätzt auch Nagelsmann. Zwar ist RB im offensiven Mittelfeld mit Spielern wie Marcel Sabitzer oder Emil Forsberg glänzend besetzt, die Dreifachbe­lastung aus Liga, DFB-Pokal und Champions League wirkt sich negativ auf die Regenerati­on aus. Mit einem fitten Szoboszlai kann Nagelsmann noch stärker rotieren. Szoboszlai spiele auf einer Position, die „Verschleiß mit sich bringt“, so der RB-Trainer: „Du musst fast immer Pressingmo­mente auslösen und bei eigenem Ballbesitz viel unterwegs sein, um die Tiefe anzusprint­en.“

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