Zweibrücker Kranbauer Tadano will offenbar 400 Beschäftigte entlassen
(eck) Das neue Jahr beginnt für viele Menschen in Zweibrücken mit einem Schlag in die Magengrube: Tadano-Demag, größter Arbeitgeber der Stadt, will rund 400 der 1600 dort beschäftigten Mitarbeiter entlassen. Dies erfuhr unsere Zeitung am Mittwoch aus Verhandlungskreisen.
Peter Vollmar, zweiter Bevollmächtiger der IG Metall Homburg-Saarpfalz, wollte diese Zahl „weder bestätigen noch dementieren“. Auch der Konzern wollte sich dazu nicht äußern. Gewerkschafter Vollmar erklärte aber, dass die Zahl von 400 Kündigungen „die ungefähre Größenordnung dessen widerspiegelt, was geplant ist“.
Die Kündigungsfristen fallen für die betroffenen Mitarbeiter denkbar knapp aus. Aufgrund der rechtlichen Besonderheiten des Insolvenzverfahrens, welches das Amtsgericht Zweibrücken Anfang Januar eröffnet hat (wir berichteten), beträgt die Kündigungsfrist bei Tadano maximal drei Monate.
Für die Betroffenen ist eine Transfergesellschaft geplant. „Diese soll die Auswirkungen zumindest abmildern“, sagte Vollmar.
Aber die Gefahr ist keineswegs gebannt, dass die 400 Kündigungen nicht das Ende der Fahnenstange sind. Scheitere die Gläubigerversammlung, dann drohe das komplette Aus für Tadano, sagte Vollmar. Nur mit dem Einverständnis der Mehrheit der Gläubiger zu dem Sanierungsplan, den der Kranbauer am 23. Dezember beim Amtsgericht Zweibrücken einreichte, sei es möglich, Tadano am Leben zu erhalten. Stellten sich die Gläubiger bei der Versammlung mehrheitlich gegen den Sanierungsplan, würde dies zur Zerschlagung führen. Laut Frank Schättle, Personalchef bei Tadano, soll die Gläubigerversammlung am 18. Februar stattfinden.