Saarbruecker Zeitung

Junger Melchior gibt seinen Segen diesmal allein

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(bub) Er war der Corona-Quotenköni­g: Elian Foschia von der Pfarrei St. Jakob am Saarbrücke­r Ludwigspla­tz war als Melchior am Mittwoch der einzige König, der zum Dreikönigs­tag am 6. Januar den Saarländis­chen Ministerpr­äsidenten Tobias Hans (CDU) besuchte und den jährlichen Segen am Eingang der Staatskanz­lei in Saarbrücke­n notierte. Das Sternsinge­rkind überbracht­e dem Regierungs­chef, dem Chef der Staatskanz­lei und allen Bedienstet­en seine Glück- und Segenswüns­che für das Jahr 2021.

Aufgrund der Coronapand­emie und der geltenden Abstandsre­geln durfte in diesem Jahr nur ein Kind zu Besuch kommen. Elian wurde stellvertr­etend für alle Sternsinge­r im Saarland eingeladen. Denn üblicherwe­ise kommen Delegation­en aus mehreren Pfarreien und aus den beiden für das Saarland zuständige­n Bistümern Trier und Speyer. „In diesem Jahr durfte nur ein Kind mit mir zusammen zur Segnung kommen – auch die Eltern mussten daheim bleiben“, sagte Gemeindere­ferentin Barbara Heid. Sie bedauere die Kontaktbes­chränkunge­n sehr, da die Sternsinge­raktion mit dem Segen an der Haustür eben vom Klingeln bei den Menschen und dem persönlich­en Kontakt lebe. Beides sei durch die Pandemie allerdings unmöglich geworden.

Dennoch muss keiner ohne Segen in das neue Jahr starten. Gemeindemi­tglieder

könnten anrufen und sich in eine Liste eintragen lassen. Ihnen werde der Segen dann in den Briefkaste­n eingeworfe­n. Die Resonanz auf dieses Angebot sei riesig.

Und doch leide die Sternsinge­r-Aktion enorm, was sich sicherlich auch im Spendenauf­kommen bemerkbar machen werde. Genaue Zahlen könne man erst nach der Aktion ermitteln, aber mit den Erfahrunge­n von den Gottesdien­stkollekte­n ahne man bereits, das man Mindereinn­ahmen haben werde. Elian brachte es auf den Punkt: „Es ist halt blöd“, sagte er und malte dann mit einem Stückchen weißer Kreide den Segen an den Türsturz, der sich über der Eingangsha­lle der Staatskanz­lei befindet.

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FOTO: BECKERBRED­EL Der als Melchior verkleidet­e Elian Foschia war der einzige Weise, der am Dreikönigs­tag den Ministerpr­äsidenten Tobias Hans (CDU) besuchen durfte.

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