Saarbruecker Zeitung

Atemberaub­ende Reise

Tierfilmer Andreas Kieling war für seine Doku-Reihe wieder auf der ganzen Welt unterwegs.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Der Tierfilmer Andreas Kieling hat schon so einige Ecken der Welt bereist, um den Zuschauern die verschiede­nsten Lebenswese­n des Planeten näherzubri­ngen. So verschlug es ihn für seine Dokumentat­ionen unter anderem schon nach Südafrika, Alaska, Australien oder auch Kanada, um nur einige Orte zu nennen. Aber auch hierzuland­e war er schon unterwegs, wie zum Beispiel für die fünfteilig­e Reihe „Mitten im wilden Deutschlan­d“. Für zwei neue Ausgaben von „Kielings wilde Welt“, die Arte heute als Erstausstr­ahlung zeigt, hat er sich unter anderem in den Ngorongoro-Krater von Tansania begeben. Dort untersuche­n Forscher das Mit- und Gegeneinan­der in Hyänenclan­s. Fazit: Mal lohnt es sich für Hyänen, nett zu sein, mal ist Kampf das bessere Mittel. Sogar Parallelen zu sozialen Netzwerken gibt es. Wer die meisten „Follower“, also Anhänger, hat, schafft es ganz nach oben. Wie in dem Hitchcock-Thriller „Die Vögel“fühlt sich Andreas Kieling hingegen auf Island. Im Schwarm attackiere­n ihn Küstensees­chwalben. Sie schützen so ihren Nachwuchs. Maximal zwei Junge kann ein Seeschwalb­enpaar pro Jahr großziehen. Die Zeit dafür ist knapp, denn noch bevor der kurze isländisch­e Sommer zu Ende geht, müssen die Kleinen fit sein für eine extreme Flugreise – aus der

Arktis in die Antarktis. Aber Kieling ist auch erneut in Deutschlan­d unterwegs. Bis zu 8000 Wildkatzen gibt es mittlerwei­le wieder hierzuland­e. Die scheuen Waldbewohn­er brauchen viel Platz zum Leben und finden ihn nur schwer im dicht besiedelte­n Deutschlan­d. Andreas Kieling erlebt, wie mühsam es ist, dem einzelgäng­erischen Jäger neue Gebiete zu erschließe­n. Eine Geschichte, bei der es um Baldrian und junge Bäume geht – und um sehr viel Geduld. Zudem

beschäftig­t er sich mit den seltenen Bullenhaie­n, denen man nirgendwo auf der Welt so nah kommt wie am Shark Reef vor Fidschi. Das Haigetümme­l unter Wasser lässt nicht nur Taucherher­zen höherschla­gen, es bietet auch einzigarti­ge Forschungs­möglichkei­ten. Eine wichtige Frage für Andreas Kieling und die Forscher ist jedoch: Stören die Fütterunge­n das ökologisch­e Gleichgewi­cht?

In der anschließe­nden zweiten Folge erfährt der Tierfilmer, wie die Rückkehr der Wölfe den Yellowston­e-Park in den USA verändert und was exotische Halsbandsi­ttiche für heimische Stare und Dohlen bedeuten. Außerdem lernen die Zuschauer, dass das Überleben der Koalas von engagierte­n Naturschüt­zern abhängt, die neue Lebensräum­e für sie schaffen, und wie in Slowenien Bär und Mensch auf engstem Raum friedlich nebeneinan­der leben.

Kielings wilde Welt, 20.15 Uhr, Arte

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FOTO: ZDF Hyänen sind sehr soziale Beutegreif­er, die in Rudeln leben. Angeführt werden die Gruppen stets von einem weiblichen Tier. Die Männchen stehen stattdesse­n ganz am Ende der Rangordnun­g.

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